Zurück nach Kilimatinde

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-551-58117-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
238
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der junge Journalist Nikolaus Geldermann - genannt Nick - reist auf Grund der Bitten des besorgten Arztes Rolf Haferkamp nach Tansania. In Kilimatinde soll er dessen Freund, seinen Vater und Missionar aufsuchen. Nach kurzem Zögern entscheidet sich Nick dafür, den unbekannten Vater, die Familiengeschichte und Wurzeln in Afrika zu erkunden.
Es wird eine tief bewegende Reise, der Autor erzählt unaufgeregt, dringt in die Gefühle und Kultur der beteiligten Menschen ein und nimmt die Leser mit.
Nach ausgefüllten Gesprächsnächten beendet der Vater sein Leben.

Beurteilungstext

Die ruhig dahinströmende Erzählung von Hermann Schulz schildert die Annäherung von Nick an die Person des fremden Vaters, des Missionars Heinrich Geldermann, der in seiner Gemeinde in Kilimatinde(Tansania) depressiv wird, da er sich von Gott verlassen glaubt.
Der angesehene Arzt Rolf Haferkamp ist der letzte enge Freund in Deutschland und fühlt, dass mit dem eigenwilligen Heinrich Geldermann etwas nicht in Ordnung ist. Deshalb bitter er Nick, 16 Jahre nachdem der mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Deutschland zurückgekehrt ist, seinen Vater in Afrika zu suchen.
Der auktoriale Erzähler beginnt mit gegenwärtigen Szenen und kurzen Rückblicken Nick Geldermann vorzustellen, bevor die Bitte des Arztes Nick und seine Freundin Valerie vor eine brenzlige Entscheidung stellt. Nur kurze Bedenkzeit ist erforderlich, dann stürzt sich Nick in ein Afrika-Abenteuer besonderer Art. Die Reise vom Hotel in Dar es Salaam mit einem alten Benz und dem schwarzen Taxifahrer Moses nach Kilimatinde zieht Leser langsam in ihren Bann und erschließt (nicht nur)für Nick schrittweise eine total unbekannte Lebensweise. Es sind die authentischen Erfahrungen von Hermann Schulz, der als Weißer unnachahmlich und höchstens vergleichbar mit Henning Mankell Zugang zu Leben und Sichtweise in Schwarzafrika hat und weitervermitteln kann, die das Leben so eindringlich nahebringen. Die lange Fahrt(Erst in der Mitte des Buches kommt Nick bei seinem Vater an) sowie wenige Personen : der frühere Student und Fahrer Moses, der Dorflehrer Dr.Francis Kilenga und der schwarze Vertraute Abraham machen unaufhaltsam und eher beiläufig mit den Lebensumständen bekannt, bis schließlich der lebensmüde und alkoholkranke Vater selbst in nächtlichen Gesprächen Fragen des Sohnes beantwortet.
Nach fünf Nächten und morgendlichen Waschungen erschießt sich der Vater und Nick nimmt sichtlich ergriffen und gereift Abschied.
Ein unspektakulärer und dennoch spannender Roman, der als individuelle Lektüre und zum Kennenlernen fremder Kultur und zur Selbstfindung(Klassenlektüre,Arbeitsbücherei,Buchvorstellung)in der Schule genutzt werden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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