Zuhause kann überall sein

Autor*in
Kobald, Irena
ISBN
978-3-86873-989-3
Übersetzer*in
Kröll, Tatjana
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Blackwood, Freya
Seitenanzahl
32
Verlag
Knesebeck
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kinder wachsen geborgen in einer Dorfgemeinschaft auf. Doch dann erreicht der Krieg das Dorf. Ein Mädchen kann mit seiner Tante ins Ausland fliehen. In der großen Stadt ist alles fremd und kalt. Auch ein Spaziergang im Park kann die Heimat nicht ersetzen, doch dort wird das Kind von einem anderen etwa gleichaltrigen Mädchen angesprochen. Sie spielen miteinander und kommen sich vorsichtig näher.

Beurteilungstext

Überall auf der Welt wachsen Kinder in der Obhut ihrer Familie völlig unbefangen auf und entdecken Tag für Tag etwas Neues. Doch das ist der Idealzustand. Was, wenn man plötzlich herausgerissen wird aus dieser Sicherheit?
Was, wenn man fliehen muss, die neue Umgebung eine völlig andere ist und man nichts mehr versteht, weder die Umgebung, noch die Sprache und schon gar nicht die Sitten und Gebräuche?
Das Symbol in dieser Erzählung ist eine Decke. Das kleine Flüchtlingsmädchen hüllt sich in eine Decke aus Erinnerungen an Worte, Geräusche, Gegenstände, Gerüche - das ist alles, was ihr noch geblieben ist. Sogar als sie nach draußen geht, ist sie nicht neugierig, sondern hält sich nur an ihrer Tante fest. Doch dann begegnet ihr ein gleichaltriges Mädchen, das sie nicht überfällt mit einem Wasserfall aus Worten wie die Erwachsenen, sondern das ihr Gegenstände mitbringt, aus Papier geschnitten: einen Baum, einen Vogel, ein Blatt - und ihr damit die neue Welt erklärt. Im gemeinsamen Spiel freunden sie sich an und das Flüchtlingsmädchen beginnt sich auch in dem neuen Zuhause wohl zu fühlen.
Die Geschichte ist bewusst allgemein gehalten und lässt sich nicht lokalisieren. Weder wird die Flucht thematisiert noch die neue Umgebung. Nur dass Unbefangenheit durch Sicherheit ersetzt werden muss, wird klar; damit aber auch Fröhlichkeit durch Angst. Auf dem Cover sind die beiden Mädchen abgebildet, wie sie gemeinsam unter einem Schirm sitzen und das Flüchtlingskind das Papierschirmchen mit dem Original vergleicht. Es wirkt zutraulich, es wird beschirmt. Den zweisprachigen Text (deutsch - arabisch) auf den doppelseitigen Bildern können sowohl die Erwachsenen vor- als hoffentlich auch die Kinder selber bald er-lesen. Selbst wenn man nur die Bilder mit den sanften Farben in jeweils eindeutiger Zuordnung allein betrachten würde, ließe sich die Geschichte mit ihrem Anliegen verstehen.
Ins Arabische übersetzt wurde der Text von Mohammed Abu Ramela und Mohammed Abdelhady.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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