Zugvögel

Autor*in
Roher, Michael
ISBN
978-3-85452-163-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
26
Verlag
Picus
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Frühling kommen die Zugvögel. Sie sprechen eine fremde Sprache und sind nicht bei allen gern gesehen. Im Herbst müssen sie wieder weiterfliegen. Aber ein junger Vogel möchte Überwintern.

Beurteilungstext

Als im April die Zugvögel kommen, lernen sich Lukas und Paulinchen kennen. Sie bringen sich gegenseitig ihre Sprachen bei, bis es Herbst wird und Paulinchens Familie weiterziehen muss. "Wir sind Zugvögel, [ ... ] es ist uns nicht erlaubt, zu bleiben." Die Zugvögel, die im Sommer ins Land kommen und Straßenmusik machen oder Obst sammeln, bekommen nun die Chance, im Land zu überwintern. "Viele Leute haben Angst vor Fremden", erklärt die nette Frau Lorenz, die den Zugvögeln ein Quartier für den Winter anbietet. Hier können die Vögel ihre umgebundenen Schnäbel abziehen und sehen, ohne sie, genauso aus wie alle anderen Menschen in diesem Land.

Rohers Zugvögel sind Menschen mit umgebundenen Schnäbeln und Flügeln. Dem Erwachsenen wird schnell klar: hier soll Migration thematisiert werden. Das Bilderbuch thematisiert die Angst vieler Menschen Fremden gegenüber und dass es nicht leicht ist, sich in einem fremden Land zurechtzufinden. Doch es geht auch um Freundschaft. Und um den Wunsch, endlich zur Schule gehen zu dürfen.
Das gesamte Buch wird durchzogen von der großen Metapher der Zugvögel. Ansonsten ist die Sprache einfach, wenngleich mit einigen längeren Nebensatzkonstruktionen. Einige Textstellen kommen, ob gewollt oder nicht, wie kindliche Reime daher: "Alle lachten und Luka wurde rot. Sie aßen Brot".
Auf den Bildern, die halb Collagen, halb gezeichnet sind, herrschen Braun, Rot, Gelb und Grau vor. In einem Bild liegt eine Zeitung mit Überschriften wie "Dürre, Terror, Verfolgung" und "Schärfere Gesetze". Die Bilder sind nicht farbenfroh, aber auch nicht düster. Sie spiegeln hauptsächlich die Zeit des Herbstes und damit die Zeit des Abschieds wieder. Dabei wirkt die Farbauswahl jedoch nicht dramatisch oder melancholisch. Ein Beispiel für ein Zuversicht ausstrahlendes Bild ist das Letzte, ganz in dunklen Farben gehaltene Bild. Es schneit. Der erste Wunsch Paulinchens ist damit erfüllt: Sie wollte in der neuen Welt einmal Schnee sehen.

Der Sozialpädagoge Michael Roher, geboren 1980, ist Autor und Illustrator zugleich. Der junge Autor lebt in Österreich. Für seine Bilderbücher hat er bereits einige Auszeichnungen erhalten.

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Diese Rezension wurde verfasst von ewe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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