Zuckerguss für Isabel

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• Kulturen
• Tod/Sterben

Teaser

Diese leuchtend-bunte Bilderbuch vermittelt in Farben und einer Beschreibung des mexikanischen Festes der Toten die Gefühle, den Festschmaus mit Verwandten und die Freude, Tote wieder zu treffen und mit ihnen zusammen zu feiern. Es ist schön für Kinder, diese ungewöhnliche Art der Totenehrung kennenzulernen.

Beurteilungstext

Wer hätte auf den ersten Blick gedacht, dass dieses farbenfrohe Bilderbuch eine Geschichte über Totenkult in Mexiko erzählt? Nach dieser Überraschung nähert man sich dem Buch vorsichtig an und stellt fest, dass zur Erinnerung gerade an ein totes Kind(Isabel) und zur Verarbeitung von Trauer, Einsamkeit und Weinen die mexikanische Vorstellung, dass am Tag der Toten diese für wenige Stunden zurückkehren, eine tröstliche und positive, lebensbejahende Tradition ist.
Hier bereiten Carlos(Isabels Bruder) und Nadia, die erst vor kurzem aus Europa zugezogen ist, das Fest für Isabel vor. Sie ist mit sieben Jahren an Krebs gestorben. Da wird ein Festessen vorbereitet, der Weg zum Freidhof mit bunten Blumen, Getränken und Speisen markiert(damit Isabel rasch den Weg findet und sich unterwegs stärken kann) und ein feierlicher Altar mit einem großen Foto und allerlei Schädeln(mit buntem Zuckerguss wie im Buchtitel und auf dem Vorsatzpapier), Skeletten und handelsüblichem Zierrat geschmückt.
Alle Freunde und Verwandte feiern mit Isabels Geist, sie reden über sie, spielen mit ihr und ihren Erinnerungen und verabschieden sich in froher Erwartung des nächsten Tages “de los muertos”.
Durch das Kennenlernen dieser Art Totengedenken wird dem Tod Angst, Beklemmung und Verschweigen genommen und die Kinder gehen gern wieder zum Friedhof um der toten Schwester nahe zu sein. Eine hohe Achtung der Gefühle für die tote Isabel kommt hier zum Ausdruck und das Totenfest vermittelt eine Leichtigkeit, die man Kindern im Zusammenhang mit Tod nur wünschen kann.