Zonga, der zornige Zauberer

Autor*in
Bieniek, Christian
ISBN
978-3-7607-3991-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Birgit
Seitenanzahl
90
Verlag
arsEdition
Gattung
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leon kann es kaum erwarten, bis er das neue Computerspiel "Zonga" endlich erwerben kann. Doch es ist kein gewöhnliches Computerspiel: Ständig erscheinen auf dem Bildschirm immer neue Botschaften (mit einer Zauberfolie, die dem Buch beigelegt ist, lesbar), die dem Jungen helfen, seine Alltagsprobleme in den Griff zu bekommen: Er findet in Raphael einen Freund, sein Sportlehrer lässt ihn in Ruhe, mit seinem Bruder versteht er sich besser und fühlt sich von einem Mitschüler nicht mehr bedroht.

Beurteilungstext

Was tun Verlage und Autoren nicht alles, damit ein Kind zum Buche greift? In diesem Fall ist eine "Zauberfolie" beigelegt, die auf manchen Seiten den Inhalt eines Monitors wiedergibt - nur mit dieser Folie ist der Text sichtbar und der Lesetext in diesem Moment (erst) verständlich. Da drängt sich der Verdacht auf, dass eine schlechte Erzählung ein bisschen technisches Brimborium braucht, um bei der Leserschaft zu bestehen...
Beim Lesen wird man jedoch eines Besseren belehrt: Die Geschichte ist durchaus spannend und für die Zielgruppe anspruchsvoll, und hätte von daher ein solches technisches Schnickschnack nicht unbedingt nötig. Aber wenn's dazu beiträgt, dass Kinder mehr lesen - bitte.
Leon ist computerspielsüchtig und auf dem besten Wege, ein richtiger Zocker zu werden. Alltagsprobleme mit Mitschülern, Lehrern und Eltern können mit so einem Spiel schließlich prima verdrängt werden. Doch da hat Leon die Rechnung ohne "Zonga", die Hauptfigur seines Spiels, gemacht. Dieser treibt ihn mittels geheimnisvoller Botschaften dazu an, sich seinen Problemen zu stellen und sie anzugehen. Bevor er diese realen Aufgaben nicht löst, gibt es auch kein neues Level im Computerspiel. Und siehe da - die Lösung der Alltagssorgen liegt oft näher als vermutet, man muss nur den ersten Schritt tun... . Verdrängen hilft nicht, sondern nur das konkrete, mutige Angehen. Allerdings gelingt dies mitunter fast zu leicht, und schließlich siegt immer das Gute - eventuell ein bisschen arg märchenhaft.
Die Sprache ist altersgerecht, auch vom Wortschatz her; die Themen sind es auch. Wohltuend realistisch wird erzählt, wie ein solches Computerspiel wirklich zur Sucht werden kann und wie schnell man sich darin "verlieren" kann. Wie schwer es sein kann, einen Jungen anzusprechen und als Freund zu gewinnen; wie schwer es sein kann, mit dem Bruder vernünftig zu reden, etc.
Auffällig geduldig sind die Eltern, für meinen Geschmack schon fast zu verständnisvoll und ruhig. Schließlich hält sich Leon nicht an Vereinbarungen, was zum Beispiel das Lernen angeht.
Etwas seltsam mutet allenfalls an, dass die Figur "Zonga" Leon vermeintlich aus "Rache" diese Monitorbotschaften sendet und in den Weg legt (und ihm damit eigentlich hilft), weil Leon ihn im Computerspiel zu wenig unterstützt hatte. Das soll die Geschichte dramatischer erscheinen lassen, ist aber eigentlich wenig hilfreich.
Gut, dass am Ende offen bleibt, wie sich eine virtuelle Computerfigur in ein kindliches Alltagsleben einmischen kann. Auf dieses fiktionale Element kommt es gar nicht so sehr drauf an...


Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bu.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Bieniek, Christian

Bieniek, Christian

Karo Karotte und der liebste Hund der Welt

Weiterlesen
Bieniek, Christian

Klasse, Karo Karotte!

Weiterlesen
Bieniek, Christian

Verknallt und kein Ende

Weiterlesen
Bieniek, Christian

Karo Karotte und das verschwundene Pony

Weiterlesen
Bieniek, Christian

Caro Carrot and the power girls

Weiterlesen
Bieniek, Christian

Der MädchenhasserClub

Weiterlesen