Zathura

Autor*in
, Allsburg
ISBN
978-3-551-51663-3
Übersetzer*in
Naumann, Ebi
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Allsburg, Chris van
Seitenanzahl
32
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteraturScience Fiction
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zwei Brüder finden einen Kasten mit einem Spiel: "Jumanji" steht darauf. "Walter hatte recht, langweiliger Babykram." Doch unter dem Spiel verbirgt sich ein zweites - und das ist alles andere als langweilig. Nachdem Danny die erste Karte gespielt hat, geschehen seltsame Dinge in ihrem Wohnzimmer. Das lockt auch den großen Bruder Walter vom Fernseher weg.

Beurteilungstext

Im Grunde genommen ist "Zathura" die Fortsetzung des Buches "Jumanji" - die Fortschreibung eines offenen Endes, auf das die Fans von Chris van Allsburg über zwanzig Jahre gewartet haben. Damals beobachteten die gerade dem bedrohlichen Würfelspiel entkommenen Kinder zwei Nachbarsjungen, die einen geheimnisvollen Kasten nach Hause trugen.
Heute nun öffnen diese beiden Jungen jene gefundene Schatulle und entdecken ein weiteres geheimnisvolles Spiel. Der Wahnsinn beginnt von Neuem: Meteoriten, die das Dach durchschlagen, die Aufhebung der Schwerkraft, Roboter und schwarze Löcher, die alles zu verschlingen drohen. Die geheimnisvollen Karten des Spiels durchdringen die Realität der Kinder und bedrohen ihr Leben. Nur knapp entkommen die Brüder Walter und Danny den Angriffen aus dem Weltall. Eine Zeitschleife schleudert sie zurück in die Ausgangssituation. Oder war es doch nur ein Traum? Irgendetwas muss allerdings wirklich geschehen sein: war Walter anfangs wenig begeistert seine Zeit mit dem kleinen Bruder zu verbringen, so hat sich die Erkenntnis, wie gut es ist zu zweit zu sein, eingeprägt. Und auch die Gefahr des Spieles ist Walter, vielleicht nur unbewusst, bekannt: ""Das Spiel ist total blöde. (...) Glaub mir, ich hab's mal ausprobiert." Statt dessen schlägt er vor, Fangen zu spielen. Eine Idee, die seinen kleinen Bruder völlig erstaunt. "Wir zusammen, du und ich?"
Chris van Allsburg lässt seine beiden Hauptfiguren die Geschichte erzählen. Der lockere Erzählstil, erreicht durch den umgangssprachlichen Ton der kindlichen Sprache, verstärkt die Spannung des Unglaublichen und verleiht dem Geschehen gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit. "Im Zimmer wurde es so dunkel, dass Walter Licht machen musste. Dann - KAWUMM - fiel ein Brocken von der Größe eines Kühlschranks durch die Decke geradewegs auf den Fernseher. ‚Siehst du' , meinte Danny, ‚sag ich doch, Meteoriten.'" Gespannt blättert man weiter, möchte wissen, was geschieht und welche Ungeheuerlichkeiten die nächste Karte bringen mag.
Leider sind die Bilder weniger spannungsreich als die Geschichte, die sie begleiten. Die schwarzweißen Illustrationen sind ohne Tiefe. Die Zeichnungen sind vollkommen gleichmäßig ausgeleuchtet und van Allsburg überzieht sie zudem noch mit einer grobkörnigen Schicht, was sie noch flächiger erscheinen lässt. Durch die mit Linien konturierten Gegenstände wirken sie starr und unlebendig, fast unbeteiligt an den hereinstürzenden Bedrohungen.

Wie "Jumanji" (1995) und "Der Polarexpress" (2004) wurde auch dieses Buch verfilmt. "Filmstart weltweit ist am 2. Februar 2006" - so verkündetes sogar die Information für die Presse vom Carlsen Verlag. Der Untertitel, "Ein Weltraumabenteuer", wurde aus der Filmindustrie übernommen. Lediglich "Das Buch zum Film", wie es in der Filmwerbung hieß? Bereits 2002 erschien "Zathura" in Amerika, ist aber wohl in der Hauptsache den lesenden Fans Chris van Allsburgs aufgefallen. Ob es darüber hinaus viel mehr Menschen erreichen wird - vielleicht wenn sie den Film gesehen haben. Das Buch als solches hat kaum die Voraussetzungen für einen Riesenerfolg.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010