Wüstenblume

Autor*in
Dirie, Waris
ISBN
978-3-426-78342-9
Übersetzer*in
Jendricke, Bernhard
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
375
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Waris Dirie erzählt ihr Leben vom Nomadenmädchen zum internationalen Top-Model: Einerseits Traum, andererseits Alptraum, denn als kleines Mädchen wurde sie Opfer eines grausamen Rituals, das sie ein Leben lang begleitet.

Beurteilungstext

Bewegend und erschütternd - Waris Diries autobiografische Erzählung ist interessant und aufschlussreich, zugleich jedoch herzzerreißend für den Leser.
Detailgenau berichtet Waris von ihrem Lebensweg vom Nomadenmädchen zum Top-Model. Der Leser wird dazu bewegt, mit Waris mitzufühlen, obwohl all die Gegebenheiten uns völlig fremd erscheinen. Angefangen bei der grausamen Beschneidung von kleinen Mädchen, die auch heute noch - trotz des Verbots - gängiges Ritual in manchen Ländern ist, bis zu Waris´Gefühlen und Schwierigkeiten, sich in der westlichen Welt zurecht zu finden. Sie ist überall und nirgendwo zu Hause, kann sich nur schwer an feste Orte und Personen binden - Waris´Erfahrungen aus harten Kindertagen und ihre Lebensweise sind für westliche Bürger kaum nachzuempfinden. Dennoch gelingt es Waris Dirie mit ihrem Buch, Menschen für andere Sichtweisen sensibel zu machen und darüber nachzudenken. So bekommen Selbstverständlichkeiten wie fließendes Wasser einen ganz anderen Wert, denn Waris war in ihrer Kindheit stets auf der Suche nach Wasser und feierte mit ihrer ganzen Familie den Tag, an dem es endlich regnete.
Ihre Botschaft - die Achtung vor der menschlichen Würde - wird überzeugend umgesetzt. Dirie öffnet den Menschen die Augen und macht sie auf derartige Grausamkeiten aufmerksam, die trotz ihrer Sinnlosigkeit beharrlich durchgeführt werden. Waris Dirie hat stets versucht, stark zu sein, und ihre Genitalverstümmelung zu einem öffentlichen Thema gemacht. Doch selbst eine Persönlichkeit wie sie hat noch Jahre danach mit den Folgen sowohl physisch als auch psychisch zu kämpfen. Für die Verfilmung ihres Lebens muss sie sich erneut mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Sobald das Buch einmal angefangen wurde, kann man es nicht mehr zur Seite legen. Das liegt sowohl an der authentischen, bewegenden Erzählung als auch an dem lebendigen Schreibstil. Die zusätzlichen Filmfotos unterstützen die krasse Entwicklung von einem Nomadenmädchen zum Top-Model.

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Diese Rezension wurde verfasst von PiCh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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