Wolfi der Hase

Autor*in
Dyckman, Ame
ISBN
978-3-314-10332-2
Übersetzer*in
Bodmer, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
OHora, Zachariah
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Familie Hase findet ein Wolfsbaby vor der Tür. Alle sind glücklich, nur die kleine Nora nicht...

Beurteilungstext

Nora ist die Tochter von Herrn und Frau Hase und sie weiß: Er wird uns alle auffressen. Diese Ablehnung und Angst beschäftigt Nora nun Tag und Nacht. Immer ist sie auf der Hut und wartet darauf, dass Wolfi sein wahres Ich zeigt. Und tatsächlich, alles scheint sich zu bestätigen. Nicht nur, dass Wolfi immer größer wird. Er hat auch mehr Hunger. Bei einem Einkauf im Supermarkt „Möhrenbeet“ scheint es dann zu eskalieren. Doch anstatt, dass Wolfi Nora frisst, ist es ein Bär, der Wolfi fressen will. Nun ist Nora gefordert, die beherzt dem Bär entgegentritt und ihren „kleinen“ Bruder verteidigt. Jetzt kann auch Nora Wolfi annehmen, wie er tatsächlich ist.
Diese witzig-ernsthafte Geschichte spielt mit den Stereotypen ihrer Figurentypen. Der böse Wolf und der gute Hase finden sich zwar wieder, werden jedoch umgedeutet und verfremdet. Dabei spielen die Autoren gerade mit Unbestimmtheiten und Vorurteilen, die sich dann auch zu bestätigen scheinen und Spannung erzeugen. Diese dann durch überraschende Wendungen aufzubrechen, erzeugt ein überzeugendes Leseerlebnis.
Die Illustrationen sind grob konturierte und stark typisierte Acrylzeichnungen, die fast wie Linolschnitte wirken. Die stark kontrastierten und klaren Farben zeigen eine typische Bilderbuchoptik, in der die verfremdete Handlung noch einmal pointiert wird. Viel Weißraum und wenige Accessoires wechseln sich mit vollständigen Szenenbildern ab. Typografisch werden die Bedenken von Nora abgegrenzt.
Zu betonen ist zudem die besondere hybride Szenerie. Die personifizierten Tiere sind mit expliziten menschlichen Eigenschaften, aber auch Elementen wie Kleidung ausstaffiert. Optisch angelehnt sind die Zeichnungen an Brooklyn, wie Zachariah OHora im Klappentext verrät. Immer bleibt aber auch der Rückbezug zum natürlichen Lebensraum, der z.B. im Namen des Supermarkts deutlich wird.
Insgesamt liegt hier ein wirklich gelungenes Bilderbuch vor. Es spielt mit Vorurteilen und thematisiert Ängste, die viele Menschen sicherlich teilen. Es ist nicht nur Kindern zur Lektüre nachdrücklich zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 16.03.2016

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