Wohin geht es - Der junge Goethe

Autor*in
Völker, Werner
ISBN
978-3-423-62399-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
334
Verlag
dtv
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als man Goethe noch mit ö schrieb. Johann Wolfgang von Goethe ist heute ein, nein: DER Klassiker, damals aber noch Kind und Jugendlicher, später "Sturm und Drang". Und noch viel später auch Klassiker, aber das ist nicht Inhalt des Buches. Ein sehr interessanter Einblick in die Kind- und Jugendzeit gelingt in diesem Buch, das mit dem April 1772 endet. Da ist Göthe noch 23 Jahre alt, geadelt werden wird er erst mit knapp 33 Jahren.

Beurteilungstext

Der Autor gibt uns Einblicke in die frühe Kindheit eines späteren Genies, erzählt also von den Grundlagen. Eine Junge und seine jüngere Schwester in fast inzestuöser Verbindung nehmen alles, was mit Literatur zu tun hat, in sich auf, verarbeiten, spielen, rezitieren, lernen. Das Elternhaus ist mit "begütert" einigermaßen umschrieben. Der Vater ist Jurist, von der Mutter hat Goethe "die Lust zu fabulieren". Werner Völker zitiert selbstverständlich aus Goethes eigener Feder (Dichtung und Wahrheit), belässt es aber nicht dabei, sondern trennt eben auch die Dichtung von der Wahrheit, wobei ihm weitere elf Quellen dienen, die selbstverständlich im Anhang genannt werden, wie auch diverse andere Anmerkungen.

Fast zeitgleich zu dem Buch kam ein Film in die Kinos, sehr kurz betitelt mit "Goethe". Er ergänzt, fabuliert das letzte Kapitel des Buches, das den Praktikanten Goethe am Reichskammergericht in Wetzlar beschreibt und eine sehr sympathische Figur den Zuschauer vorführt. Dieses Bild vermittelt auch das Buch, auch wenn der Mensch Goethe sich nicht nur zeitweise als sehr empfindlich und bestimmend erweist.

Der Autor schreibt: "Dabei ist Goethe kein Wunderkind und Genie wie etwa Mozart von Anfang an, sondern ein sich langsam und stetig entwickelndes, ein wachsendes Genie, ein überaus begabtes Talent, das sich entwickeln und entfalten muss." Dass sich das Genie in der Wirklichkeit erst zeigt in einer Geschichte, die viele Menschen nach unglücklicher Liebe zum Selbstmord treibt, ist dabei eher tragisch.

Werner Völker schreibt in einer Mischung aus Dokumentation und emotional geprägter Beschreibung. Man spürt seine Hochachtung vor dem erwachsenen Goethe, wenn er von dem Kind, dem Jugendlichen berichtet.
Wir Leser können ihm gern folgen, auch wenn er zwischendurch einige Ausflüge macht, vielleicht sogar deswegen, denn der Leser wir zwar nicht direkt angesprochen, aber immer mit einbezogen.

Das Buch holt Goethe nicht vom Sockel, aber es macht ihn "anfassbar".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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