Wo wir zu Hause sind. Unser Leben in Baumhaus, Schloss und Iglu

Autor*in
Torp, Signe
ISBN
978-3-86502-439-8
Übersetzer*in
Brägelmann, Stefanie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Torp, Signe
Seitenanzahl
48
Verlag
E.A. Seemann
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zehn Häuser, zehn Kinder, zehn Länder. Ein Sachbuch für weltenbummelnde und neugierige Kinder, die sich gern in eine unbekannte Umgebung versetzen lassen.

Beurteilungstext

Mit detailreich gezeichneten Hausgeschichten schickt die Autorin Signe Torp die Leser*innen auf eine Tour rund um die Welt.

Zum Auftakt des Buches "Wo wir zuhause sind" grüßt das Kind Yura mit "Ainndai" und nimmt uns mit auf den Rundgang durch sein frostiges Zuhause im Norden Kanadas. Allerlei Besonderheiten zum Bau und zum Leben in einem Iglu stellt der Junge hier vor. Wir erfahren, warum das Bett auf einer Schneebank aufgeschlagen wird, und wie die Familie die Schneebank gemütlich ausstattet.

Weitere traditionelle und für uns Europäer mitunter ungewöhnliche Hausformen sind eine Burg in Deutschland, ein Stelzenhaus an einem See in Kambodscha, dessen Wasserpegel in der Regenzeit so stark ansteigt, dass das Haus zeitweilig mitten im See liegt. Sogar Krokodile schwimmen darin umher! Ein Wolkenkratzer in New York, ein Baumhaus in Vanuatu, eine Windmühle in den Niederlanden, ein Wohnhof in Peking, ein Kanalboot in London, ein Höhlenhaus in Tunesien und eine Jurte in der Mongolei stellt die Norwegerin Signe Torp in ihrem neuesten Sachbilderbuch vor.

Mit ihrer Vorliebe für architektonische Details präsentiert die Autorin Geschichten von Mädchen und Jungen, die aus ihrem Land, dem Kulturkreis und ein wenig von ihrem Familienleben erzählen. Die Kinder stellen ein Zuhause vor, das den klimatischen Herausforderungen der Umgebung trotzt und ihrer Familie Sicherheit bietet. Diese informativen Beschreibungen streut Signe Torp in unaufdringlichen „Texthäppchen“ in die jeweiligen Illustrationen ein.

Das Kanalboot und die Burg sind so groß, dass jeweils acht Buchseiten benötigt werden, um all ihre zahlreichen Räumlichkeiten zu präsentieren. Die Burg wird aus unterschiedlichen Perspektiven gezeigt und die zahlreichen Facetten vom Leben in solch altem Gemäuer werden durch Einblicke in Räume wie Rittersaal, Plumpsklo und Keller ermöglicht.
Bei den schaukelnden Betten im Kanalboot überrascht die Normalität im Inneren des Bootes: Sofia zeigt uns rosafarbene Tapeten, den Holzofen, Sofa und Küche, alles wie in einem herkömmlichen Haus. Sie erzählt aber auch von der Platznot im Inneren, die nur wenig Spielzeug zulässt. Das bedeutet für sie aber kein Manko, denn an jedem Haltepunkt findet sie Kinder auf anderen Kanalbooten, mit denen sie spielen kann.

Mit der am Ende des Buches von der Autorin formulierten Aussage „Dein Zuhause in einer sonnigen Stadt am Meer“ spricht sie die Leser direkt an und bietet zahlreiche Fragen an, wie „Welches Haus gefällt dir am besten? Wer ist der Mutigste im Erkunden der vielen versteckten Winkel, Gassen, Balkone, Keller und Dachböden? …“.

Diese Fragen können Kinder und Erwachsene als Anlass zum Einstieg in ein Gespräch und ins Phantasieren nehmen. Die jeweiligen Aspekte der vorgenannten Hausgeschichten variieren von Kind zu Kind, von Haus zu Haus, von Land zu Land, weshalb sie aber auch nicht unbedingt miteinander vergleichbar sind.

Warme Farben, komplett illustrierte Buchseiten mit detailreichen Zeichnungen und zwei doppelseitige Aufklappseiten führen die Leser auf ein Reisehopping, eine interkulturelle Wohnraumrevue auf mehrere Kontinente. Darüber hinaus findet sich zu Beginn ein Inhaltsverzeichnis mit Kapitelüberschriften, die spannende und zum Teil auch lustige Entdeckungen verheißen. Ein Glossar erläutert am Ende des Buches spezielle Begriffe.

Es ist schade, dass nicht erkennbar ist, warum nur zwei der Häuser auf immerhin acht Seiten ihre Türen öffnen. Unverständlich bleibt auch, warum nicht jedem Wohnumfeld der gleiche Platz eingeräumt wurde. Bei den jeweils zwei, vier und acht Seiten pro Hausform fragt man sich, wo die inhaltliche Begründung für die Staffelung des jeweils zugeteilten Umfangs liegen mag.

Und es ist schade, dass das Lektorat nicht aufmerksamer eingegriffen hat, die Schilderungen der Kinderperspektiven mit vergleichbaren Inhalten aufzubereiten – gerade was das Thema Spielen angeht. Nur bei vier Kindern findet dieser Aspekt Erwähnung. Die Autorin vermittelt damit leider nicht die kulturell unterschiedlichen Aspekte des kindlichen Spiels. Es fehlt der dramaturgische Bogen, der die einzelnen Wohnwelten aus Kinderperspektive inhaltlich zu einem Gesamtbild zusammenfügt.
Aus diesem Grund lautet die Bewertung „empfehlenswert“.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ksw; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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