Wo steckt der Drache?

Autor*in
Timmers, Leo
ISBN
978-3-907114-13-1
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Timmers, Leo
Seitenanzahl
40
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Drei bewaffnete Ritter ziehen mitten in der Nacht los, um im Wald nach dem furchtbar hässlichen Drachen zu suchen, damit der König endlich wieder ruhig schlafen kann. Schnell scheint der Drache gefunden zu sein. Doch können sie ihren Augen wirklich trauen? Ein unterhaltsames Bilderbuch, in dem nichts ist, wie es scheint.

Beurteilungstext

Schon wenn man das querformatige Bilderbuch (DIN A4) „Wo steckt der Drache?“ von Leo Timmers zum ersten Mal in die Hand nimmt, möchte man als Leser*in am liebsten immer wieder über das weiche Soft-Touch-Hardcover streichen. Die ästhetische Gestaltung des Buchcovers gibt den Leser*innen zudem schon erste Hinweise auf das Geschehen im Buch. Darauf sind drei unterschiedlich große Ritter zu sehen, die gut ausgerüstet und bewaffnet unter klarem Sternenhimmel durch hohes Gras laufen. Hinter den Rittern ist der Schatten eines großen Drachen abgebildet, der zu schlafen scheint. In silbern glänzender Folienprägung ist der Titel des Buches in großer Schrift gut lesbar auf dem Cover abgedruckt – „Wo steckt der Drache?“.
Nun könnte man als Leser*in meinen, zu wissen, worum es in dem Buch gehen wird – drei Ritter sind auf der Suche nach einem Drachen. Zu Beginn der kurzweiligen Erzählung erfährt man schließlich den Grund: Die Ritter sind im Auftrag des Königs unterwegs. Dieser hat das riesengroße und furchtbar hässliche Biest gesehen und traut sich nun nicht mehr zu schlafen. Klar, dass sich da die Leibgarde auf den Weg macht, um Abhilfe bei diesem königlichen Problem zu schaffen. Und so ziehen sie los, mitten in der Nacht – allen voran der kleinste Ritter mit einer Kerze in der Hand.
Erzählt wird dieses spannende Abenteuer vor allem durch die großformatigen und farbigen Bilder, die sich über eine Doppelseite erstrecken. Jeweils auf der linken Buchseite sieht man die drei Ritter, dargestellt im Profil, hell erleuchtet vom Kerzenschein. Die großen, weißen Ritteraugen mit ihren angespannten und vorwärts gerichteten Blicken lenken schließlich den Fokus der Leser*in auf die rechte Buchseite, auf der jeweils die Schattenkontur eines großen Drachen zu sehen ist. Als Leser*in fühlt man sich von dem kleinen Trupp regelrecht an die Hand genommen, wenn er sich mit Bedacht an das Ungetüm heranschleicht. Dabei ist es immer der kleinste Ritter, der die Initiative ergreift und sich mit seiner Kerze dem Schattendrachen nähert. Beim Umblättern auf die nächste Doppelseite wird die Drachenfigur schließlich vom Kerzenschein erhellt und es kommt in den farbenfrohen, collageartigen und detailreichen Bildern zum Vorschein, was sich wirklich hinter der Schattenfigur verbirgt – schlafende Tiere, große Bäume, ein mit Schätzen beladenes Wikingerschiff samt schlafender Besatzung – nur kein Drache. Insgesamt viermal meinen die Ritter, in der Dunkelheit die typischen Konturen eines Drachenkörpers zu erkennen (z.B. Zacken am Rücken, messerscharfe Zähne, langer Hals, spitzer Schwanz). Als sie letztlich nur noch Steine und Sand vorzufinden glauben, ist den drei Tapferen die Lust am Drachenjagen vergangen und sie sind überzeugt davon, dass der Drache bemerkt haben muss, dass sie ihn suchen und folglich voller Angst vor ihnen geflohen ist. Also treten sie siegessicher und stolz den Heimweg an und freuen sich, dass ihr König nun wieder seelenruhig schlafen kann. Dabei haben sie jedoch die Rechnung ohne den Drachen gemacht, der im Sand und zwischen den Steinen von ihnen unentdeckt blieb und schließlich feuerspeiend zum Schloss des Königs fliegt. Auf der letzten Seite wird das doppelseitige Bildformat aufgehoben und die Leser*innen blicken wie durch ein Fernrohr auf ein Einzelbild. Darauf sieht man den friedlich schlummernden Drachen im königlichen Bett und über ihm hängt ein Kronleuchter, auf dem der König steht.
Der Witz dieser Geschichte wird zusätzlich noch durch den kurzen Text unterstützt. Dieser ist von den fantastischen und humorvollen Bildern abgegrenzt und jeweils auf weißem Hintergrund am unteren Seitenrand abgedruckt. Die Besonderheit liegt darin, dass die Geschichte in sich reimenden Sätzen erzählt wird. Dabei ist jeder doppelseitigen Illustration ein Reimpaar vorbehalten, von dem jeweils ein Satz auf einer Buchseite steht.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, welches nicht nur die jungen Leser*innen immer wieder überraschen und zum Lachen bringen wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anka; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 08.06.2020

Weitere Rezensionen zu Büchern von Timmers, Leo

Timmers, Leo

Monstersee

Weiterlesen
Timmers, Leo

Monstersee

Weiterlesen
Timmers, Leo

Was Herr René so alles malt

Weiterlesen
Timmers, Leo

Monstersee

Weiterlesen
Timmers, Leo

Monstersee

Weiterlesen
Timmers, Leo

Das liebe Krokodil

Weiterlesen