Wo kommen die Worte her? Neue Gedichte für Kinder und Erwachsene. Gedichte und Bilder aller Art

Autor*in
Gelberg, Hans-Joachim
ISBN
978-3-407-79986-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Scheffler, Axel u.a.
Seitenanzahl
262
Verlag
Gattung
Lyrik
Ort
Weinheim
Jahr
2011
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Diese neue Anthologie von H.-J. Gelberg versammelt Gedichte von über 100 Autoren. Vor allem von zeitgenössischen, die sich zum Teil auch als Kinderbuchautoren einen Namen gemacht haben wie Christine Nöstlinger oder Paul Maar. Aber auch Klassiker wie Johann Peter Hebel, Wilhelm Busch, Morgenstern und Ringelnatz sind darunter, sowie Bertolt Brecht und zwei Dadaisten. Die Gedichte kreisen um die Themen Worte, Sprache, Kommunikation innerhalb der menschlichen Gesellschaft.

Beurteilungstext

Hier geht es - der Titel kündigt es bereits an - um Sprache in ihren vielfältigsten, lyrischen Erscheinungsformen. Zwei der in diesem Buch vertretenen Autoren, Jochen Missfeldt und Gert Loschitz, haben diese Titelfrage auch als Titel ihrer Gedichte gewählt und sie auf ihre Art jeweils beantwortet: Der eine ganz lapidar-witzig: "Sie kommen aus dem Mund", der andere reflektiert darüber in einem mehrstrophigen, lyrischen Gedicht. Dies sind nur zwei Beispiele dafür, wie der Herausgeber bei seiner Auswahl vorgegangen ist. So finden sich ABC-Gedichte, Sprach- und Wortspielereien, konkrete Poesie, aber auch Reimlieder, Rätsel. Darüber hinaus Hintergründiges wie Reflexionen über Wörter oder deren Nichtvorhandensein, wie in dem nachdenklichen Gedicht von Josef Wittmann: "Wie es wohl ohne Worte wäre". In diese Vielfalt hat der Herausgeber versucht eine gewisse thematische Struktur zu bringen. So gibt es denn eine thematische Einteilung in fünf Kapitel, die sich inhaltlich allerdings immer wieder überschneiden. Es beginnt mit "Was ich mit Wörtern machen kann", wo der Schwerpunkt auf Sprachspielereien liegt und speziell jüngere Kinder ansprechen wird. Das zweite Kapitel "Deine Augen sind wie Sterne" beschäftigt sich mit dem menschlichen Miteinander, wozu auch kleine, freche Liebesgedichte gehören, aber auch höchst kritische von Christine Nöstlinger über familiäre Probleme. Kapitel drei hat den Titel "Erzähl noch was, los fang schon an" und ist gleichzeitig die erste Verszeile eines Gedichte von Salah Naoura. Hier geht es ums Fabulieren. Es gibt kleine Geschichten in Gedichtform, aber auch eine ganze Reihe anspruchsvoller Gedichte, die sich eher an Erwachsene richten. "Das Große bleibt groß nicht" ist eine Verszeile aus einem Brecht-Gedicht und gleichzeitig der Titel des vierten Kapitels. Veränderung und Wechsel sind die Themen. Sie sind oft kritisch oder auch gesellschaftskritisch und sprechen vermutlich eher fortgeschrittene Lyrik-Leser an. Doch findet man auch hier manchmal Humoriges. Ein Sammelsurium eben, wie in allen Kapiteln. Offensichtlich war der Herausgeber auf Vollständigkeit bedacht. Das gilt auch für das fünfte Kapitel "Jeder Tag ist sehr, sehr selten", ebenfalls ein eher rätselhaftes Zitat aus einem Gedicht des Lyrikers Peter Jepsen. Hier geht es sowohl um ernste Themen wie Alter, Einsamkeit, Krieg und Umwelt als auch um eher heitere wie Frühling oder Natur ganz allgemein.

Wie der Herausgeber in seinem Vorwort betont, handelt es sich in dieser Anthologie um "Gedichte aller Art". Der Leser kann darin blättern und dabei schmunzeln, nachdenken oder auch weiterdenken, kurzum, es geht um eine Art Interaktion zwischen Text und Rezipient. Ob das stets gelingen wird, dürfte individuell verschieden sein. Auf alle Fälle ist es eine Fundgrube für Eltern, Vorleser, Erzieher und Lehrer.
"Ein Buch braucht Bilder", heißt es ebenfalls im Vorwort. Und die gibt es in reicher Fülle. Viele namhafte, bekannte Illustratoren haben dieses Buch zu einer wahrhaften Augenweide gemacht. Und was für die Gedichte gilt, gilt auch für die Illustrationen: Auch sie sind witzig, rätselhaft, hintergründig und komisch. In diesem Buch passen Form und Inhalt aufs Glücklichste zusammen.

Übrigens gibt es noch ein sechstes Kapitel, worin wir Auskunft über alle Autoren und Illustratoren bekommen. Hilfreich ist auch das alphabetische Verzeichnis aller Gedichtüberschriften.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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