Wo ist Papa?

Autor*in
Kittelberger, Kai
ISBN
978-3-407-79397-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gleich, Jacky
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Julius möchte wissen, wo sein Papa ist. Als die Mama genervt antwortet, dass er im Land sei, wo der Pfeffer wachse, macht sich der kleine Junge auf den Weg, seinen Vater zu suchen. Unterwegs findet er drei Freunde, und am Ende steht plötzlich der Vater vor ihm und nimmt ihn in die Arme.

Beurteilungstext

Julius ist ein kleiner Junge, der allein mit seiner Mama lebt, was er mit sehr vielen anderen Kindern gemeinsam hat. Gemeinsam ist allen vermutlich auch die dringende Frage, wer denn ihr Papa ist und vor allem, wo er ist. Wo ist mein Papa? fragt Julius immer wieder seine Mama, die vage und ausweichend antwortet. Aber Julius ist schlau, er kann nicht glauben, dass sein Papa ein Schwein, ein Ungeheuer oder ein Monster ist. Er überprüft die Behauptung von Mama im Spiegel: nein, er sieht solchen schrecklichen Wesen nicht ähnlich. Und das müsste er ja, wenn die Behauptung stimmen würde.
Eines Abends aber antwortet die Mama auf die nervige Frage ihres Sohnes, dass der Papa da ist, wo der Pfeffer wächst. Julius nimmt die Behauptung natürlich wörtlich und macht sich auf den Weg in das Land, wo der Pfeffer wächst. Seinen kleinen Lieblingsteddy Ignaz setzt er oben auf seinen Rucksack und verlässt mit ihm ungesehen das Haus.
Auf seiner Suche nach dem Land begegnet er erst einem Hund, dann einem Vogel und schließlich dem großen braunen Bären im Wald. Allen dreien stellt er die Frage, wo denn das Land sei, in dem der Pfeffer wachse. Keiner hat es bisher gesehen, aber der Hund und der Vogel bieten sofort an, sich bei der Suche zu beteiligen und gehen mit. So bekommt der kleine Junge Freunde, die ihm helfen wollen, und es sind - wie immer im Märchen - natürlich drei Freunde. Und wie in allen guten Geschichten für kleine Kinder, passiert jedes Mal ein kleiner Irrtum, weil bei der Bemerkung, dass vier oder sechs Augen mehr sehen, die Augen des kleinen Teddybären vergessen werden beim Zählen. Immer muss sich der kleine Bär in Erinnerung bringen und jedes Mal entschuldigen sich die anderen bei ihm wortreich. Aber ausgerechnet der Bär ist es, der die riesengroße Furcht vor dem großen Bären im Wald entschärfen kann, denn der Bär ist natürlich sein Onkel, und als Familienangehöriger kümmert er sich sofort liebevoll um die Reisenden auf dem Weg ins Land, wo der Pfeffer wächst.
Bei dieser dritten Begegnung erreicht die kleine Geschichte ihren Höhepunkt. Es ist Nacht geworden, sie sind im Wald und die Mama und das Zuhause sind sehr, sehr fern.
Just in diesem Augeblick kommt ein Auto angefahren und heraus steigt der gesuchte Papa. Er nimmt seinen Sohn in die Arme und mit ins Wochenende, und die Mama steht auch dabei und winkt. Alles ist gut, alle sind glücklich, und auch die drei (nein vier!) Freunde bekommen noch ein paar Schlusssätze nachgeschickt, die die Geschichte abrunden helfen.
Die kleine Geschichte ist mit allen besonders für kleine Kinder wirkungsvollen Elementen ausgestattet: einer, ein Kleiner, hat Kummer und geht los. Dreimal begegnet er Helfern in der Not, und als die Not am größten ist, geschieht das Wunder: der Kummer löst sich auf. Alles ist gut. Stilsicher und witzig erzählt, ist es eine Geschichte mit hohem Wiedererkennungswert. Ein fehlendes Elternteil ist und bleibt ein großer Kummer für ein Kind. So mag die Geschichte tröstlich erscheinen, wenn man den Wortwitz akzeptiert, lösbar ist das Problem in Wirklichkeit nicht.
In den Bildern von Jacky Gleich entdeckt man die Schärfe des Konflikts und den riesengroßen Kummer des kleinen Julius deutlicher. Wie immer mit erdigen Farbtönen arbeitend und die Mimik der Personen expressiv ausstellend, beeindrucken die großformatigen Illustrationen der Künstlerin und bleiben lange in Erinnerung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von emk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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