Wo immer ich gehe, ich nehme dich mit

Autor*in
Rood, Lydia
ISBN
978-3-8000-5027-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Spengler, Constanze
Seitenanzahl
360
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der afrikanische Junge Kofi wird an den niederländischen Sklavenhändler van Domburg verkauft und überlebt die schreckliche Schiffspassage nach Fortuin in Südamerika. Dort erleidet er auf einer Plantage die Qualen der Sklavenarbeit. Erst seinen Nachkommen gelingt die Flucht in die Wälder. Nach der Abschaffung der Sklaverei beginnen sie ein neues Leben in der Stadt. Im Jahr 2001 gelingt es einem Nachfahren ,Weston, an seine Wurzeln zurück zu finden.

Beurteilungstext

Der Roman schildert eindrucksvoll am Beispiel zweier Familien die komplizierte Entwicklung der Beziehungen zwischen Afrikanern und Niederländern. Die spannende Handlung umfasst das Schicksal vieler Generationen - vor allem aus Afrika stammender Menschen- über 300 Jahre, von 1700 bis 2001.
Sehr anspruchsvoll und doch jugendgemäß wird die menschenverachtende Brutalität des Sklavenhandels der Niederländer am Beispiel des Afrikaners Kofi von der Goldküste, dem heutigen Ghana, dargestellt. Außerdem wird die Entwicklung der Negersklaven zu selbstbewussten Mitbürgern in Südamerika und in den Niederlanden überzeu- gend gestaltet. Erzieherisch sehr wirksam zeigt der Roman, dass es in unserer Zeit vor allem den jungen Menschen gelingen wird, Menschenverachtung und Rassenhass, Intoleranz und Herrenmenschentum zu überwinden. Gegen-
seitiges Verständnis, Toleranz gegenüber unterschiedlichen Traditionen und Lebensweisen, Bereitschaft zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Achtung werden als entscheidende Faktoren im Leben der heutigen jungen Generation sichtbar gemacht. Die Vergangenheit mit ihren Problemen im Umgang der Rassen miteinander soll nicht vergessen werden, aber durch deren Überwindung gewinnen Menschlichkeit und Völkerverständigung ein neues Gewicht.Der Roman ist erzieherisch überaus wertvoll, seine inhaltliche Grundlinie ist in den Fächern Ethik und Sozialkunde gut einsetzbar. Allerdings stellt er sehr hohe Anforderungen an das aktive, selbstständige Mitdenken des jungen Lesers. mehrfache große zeitliche Sprünge, abrupte Veränderungen im Ort der Handlung und in der Familiengeneration machen es dem jungen Leser zuweilen schwer, die Handlungslinie konsequent im Auge zu behalten. Als wertvoll erweisen sich dabei die Worterklärungen und der Stammbaum am Ende desBuches, wenn dabei auch Manches für den jungen Leser noch übersichtlicher aufbereitet sein könnte.
Insgesamt aber ein sehr wertvoller Roman, der für Leser ab 14 Jahre empfehlenswert ist und in jeder Schul-
bibliothek vorhanden sein sollte. Für Lehrer der Fächer Ethik, Sozialkunde,Geschichte und Deutsch ist dieses Buch geeignet im Unterricht eingesetzt zu werden. Es gibt nur wenig gute Jugendbücher, in denen der Sklavenhandel und die Arbeit auf den Plantagen Amerikas so eindrucksvoll geschildert wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-RW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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