Wo geht’s lang? Karten erklären die Welt

Autor*in
Kim, Haekyoung
ISBN
978-3-8369-5352-8
Übersetzer*in
Zaborowski, H.-J.
Ori. Sprache
Koreanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
41
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses Sachbuch führt uns ins Reich der Kartografie und beweist, dass die Menschen schon früh begonnen haben, Karten von ihrer Umgebung zu zeichnen, um eine Orientierung zu bekommen.

Beurteilungstext

Die Aufmachung des Buches und das Format ist sehr ansprechend, so dass der Leser natürlich auch Erwartungen an den Inhalt hat. Allerdings wird man bereits auf den ersten Seiten enttäuscht. Es werden Zeichnungen abgebildet, die in keinerlei Verbindung zu den Karten stehen. Die Zeichnungen werden nicht erklärt, weder was dargestellt ist, noch welchen Bezug sie zu den Karten besitzen. Im Gegenteil werden Erläuterungen zu den Karten vorgenommen, die sich allerdings auf der anderen Seite befinden. Da die Menschen in früheren Zeiten völlig andere Vorstellungen von Karten hatten, ist es manchmal nicht so leicht ohne präzise Angaben herauszufinden, auf welchem der Bilder nun die beschriebene Karte dargestellt ist. Schade, dass das eigentliche Buch erst im Anhang beginnt. Dort werden nur die Karten abgebildet mit den eigentlichem historischen Hintergrund und informativen Erläuterungen, und zwar ohne diese in die Irre führenden Bilder, die vorher lediglich ausschmückendes Beiwerk sind.
Insgesamt werden 18 Karten aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vorgestellt, allerdings beschränken diese sich hauptsächlich auf den europäischen und asiatischen Kontinent (Karten 2 bis 9), eine von Polynesien (Karte 1). Australien, Nord- und Südamerika sowie Afrika sind außen vorgelassen. Auf Karte 10 ist lediglich eine Legende mit Symbolen von verschieden religiösen Gebäuden dargestellt, wie sie manchmal auf einigen Karten zu finden sind.Auch zeitlich und thematisch geht es ziemlich drunter und drüber. Die Karten 11 bis 13 sind moderne Karten von Stadtplänen, U-Bahn-Netzen, sowie der Lageplan von Gebäuden. Dann folgen die „Karten“ 14 und 16, die die Bezeichnung “Karten” gar nicht verdient haben. Karte 14 zeigt eine Satellitenaufnahme unserer Erde und Karte 16 beinhaltet die schematische Darstellung der Sequenz einer Erbinformation des menschlichen Organismus. Die dazwischen liegende Karte 15 veranschaulicht ein Navigationsgerät, das die modernste Form der Kartografie ist. Fazit: Es finden sich lediglich 11 wirklich historische Karten, die allerdings leider auch zeitlich nicht in eine Abfolge gebracht worden sind.
Dem Buch fehlt das eigentliche Thema: sollen historische Karten gezeigt werden, wie die Menschen die Welt früher sahen, vielleicht auch in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Entwicklungsstand oder soll herausgearbeitet werden, wozu Karten überhaupt nützlich sind und wie wir uns auf ihnen zurecht finden? Auch sind die Adressaten nicht ganz klar: Wer soll denn dieses Buch lesen? Es ist nicht davon auszugehen, dass ein Kind das Buch in die Hand nimmt und es nur wegen der schönen Bilder haben möchte. Ich kann dieses Buch daher nur eingeschränkt empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ka.
Veröffentlicht am 01.01.2010