Wir wollten nichts wir wollten alles

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• Sexualität

Teaser

Dieses Buch beginnt damit, dass die Leichen von Louise und Liam aus dem Wasser gezogen werden. Sie sind mit Handschellen aneinandergekettet. Wie es zu diesem schrecklichen Tod kam wird dann rückblickend erzählt.

Beurteilungstext

Aus Louises Perspektive wird rückblickend erzählt, wie ihre Eltern und Liams Vater auf den Leichenfund reagieren und nach und nach erfährt die Leserschaft, wie es zu dem gemeinsamen Selbstmord kam. Die Erzählung wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart der Eltern und dem Beginn der Liebesgeschichte. So wird ein doppelter Spannungsbogen geschlagen, in dem es einmal um das Geheimnis geht, wie es zu dieser schrecklichen Tat kommen konnte und zum anderen um die Frage, wie können die Eltern mit dieser von Schuld besetzten Situation weiterleben.
Die große Liebe von Liam und Louise entwickelt sich sehr schnell zu einer tragischen Abhängigkeit, die immer tiefer in Drogenkriminalität, Perversion und brutalster Gewalt endet. Liam wird von seinem Dealer immer mehr unter Druck gesetzt, so dass es am Ende keinen Ausweg mehr zu geben scheint.
Sadistische Sexpraktiken und brutale Vergewaltigung durch mehrere Männer werden zwar nicht ausführlich dargestellt, doch die von Gewalt und extremer Rohheit geprägte Atmosphäre, lässt die Phantasie der Leserschaft eigene Wege gehen.
Trotz der Schwere der Geschichte gibt es auch hoffnungsvolle Momente. So finden die Eltern wieder einen Weg zueinander und auch Louises Freundin begibt sich auf einen Besuch zu einem Freund, der noch nichtsgehört hat, von dem Tod der Beiden.
Die Empfehlung für dieses Jugendbuch fällt schwer. Immer wieder gibt es in der Geschichte Momente, in denen Louise aus der Situation hätte aussteigen können. Diese Momente machen das Buch empfehlenswert. Es gibt immer eine andere Möglichkeit sich zu entscheiden, auch wenn es ausweglos erscheint.