Wir sind die Adler. Eine Kindheit in Theresienstadt
- Autor*in
- Gruenbaum, MichaelHasak-Lowy, Todd
- ISBN
- 978-3-499-21807-1
- Übersetzer*in
- Möller, Jan
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 360
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Michael Gruenbaum ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust, der noch seine Geschichte erzählen konnte. Bis er acht Jahre alt ist, lebt er eine behütete Kindheit in Prag. Dann wird sein Vater ermordet und Michael wird zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht.
Beurteilungstext
Michael Gruenbaum wartet, bis er weit über siebzig Jahre alt ist, bevor er beginnt, sich mit seiner eigenen Kindheit auseinanderzusetzen. Zusammen mit seiner Frau Thelma veröffentlich er 2006 "Nesarim: Child Survivor of Terezín". Auf der Grundlage dieses Buches und nach vielen weiteren Recherchen und Gesprächen mit Gruenbaum verfasst 2015 der Autor Todd Hasak-Lowy einen Roman, der sich an Jugendliche richtet. Er gestaltet das Erzählte spannender, er versucht die Realität nachzugestalten und die vielen Erinnerungslücken von Michael Gruenbaum zu füllen.
Michael Gruenbaums Vater ist Bankunternehmer in Prag, der Junge wächst mit seiner älteren Schwester auf. Bis zu seinem achten Lebensjahr fehlt es ihm an nichts. Da marschieren plötzlich die Deutschen ein, der Vater wird festgenommen, gefoltert und auf grauenhafte Weise umgebracht. Die Mutter und die beiden Kinder kommen nach Theresienstadt, das ja die Nationalsozialisten als "Vorzeigelager" stilisieren. Die Familie wird im Lager getrennt, man kann sich aber immer wieder sehen. Mischa kommt mit ca. 40 anderen Jungen in einen Raum. Sie leben relativ unbeschwert und bezeichnen sich selbst als "Adler" (jüdisch "Nesarim") und der zwanzigjährige Franta unterrichtet sie im Geheimen und dient ihnen als großer Bruder, Vaterersatz und Beschützer. Das Bedrohlichste ist, dass immer wieder Menschen abtransportiert werden nach Auschwitz und der Leser erfährt erst gegen Ende des Romans, was dies bedeutet. Mischa kommt in einen Karantäne-Trakt und muss sich durch das Fenster von seinem besten Freund verabschieden, der zu einem solchen Transport ausgewählt wird. Vor allem durch das Geschick der Mutter gelingt es allen Familienteilnehmern, den Transporten zu entgehen und bis zu der Befreiung durch die Rote Armee zu überleben. Nach einer kurzen Rückkehr nach Prag reisen alle nach Kuba und schließlich in die USA aus, wo Gruenbaum Stadtplanung und Bauwesen studierte und drei Kinder hatte.
Der Roman eignet sich sehr gut für den Unterricht, da von vorneherein klar ist, dass er gut ausgeht, können auch schon SchülerInnen der achten Klasse mit ihm konfrontiert werden. Die Hintergründe werden kindgerecht aufgearbeitet und die Einbeziehung von Original-Fotos und -Materialien machen eine Identifikation mit dem Helden besonders einfach.
Der Verlag bietet eine Unterrichtshandreichung zu diesem Buch an: https://www.rowohlt.de/hardcover/michael-gruenbaum-wir-sind-die-adler.html