Wir müssen zur Arbeit

Autor*in
Lindenbaum, Pija
ISBN
978-3-95470-241-1
Übersetzer*in
Hemer, Jana
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Lindenbaum, Pija
Seitenanzahl
40
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Leipzig
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Drei Kinder „spielen“ sich vom Kinderzimmer in die Welt der Erwachsenen und durch einen dunklen Wald wieder zurück. Ein aufregendes Abenteuer, in dem auch einiges an Blut fließt!

Beurteilungstext

Schnell wird das sich windende Baby im Kinderzimmer ins Bett gebracht. Es kann ruhig alleine bleiben, meinen die drei Kinder, denn sie haben Wichtigeres zu tun. Sie müssen nämlich zur Arbeit! Schnell den Arztkoffer gepackt und ab geht es mit dem Auto zur Praxis. Dort warten allerlei tierische und menschliche Patienten auf sie. Flugs muss ein Junge operiert werden. Sein Blut wird in Eimern aufgefangen und anschließend drei großen Wölfen vorgesetzt. „Die mögen Blut“, lässt die Ich-Erzählerin die Leser*innen wissen. Rasch wird noch ein Schwein in einen Verband gewickelt und dann ist es genug mit dem Arbeiten. Im Supermarkt kaufen sie tütenweise Marshmallows, stopfen sie in ihre Rucksäcke und fahren mit Zug und Roller aus der Stadt heraus in einen Wald. In der Nacht taucht eine böse Hexe auf, die sie fressen will. Natürlich verjagen die Kinder die Hexe und landen anschließend erschöpft von allen Anstrengungen wieder in ihrem Kinderzimmer.
Die Geschichte von Pija Lindenbaum hört sich zunächst merkwürdig skurril und fast ein wenig zu gruselig an, doch sie ist ein großartiger Spaß. Kinderfantasien vermischen sich mit dem alltäglichen Leben von Erwachsenen und regen zur spielerischen Nachahmung an. Es wird einerseits ein möglicher Arbeitsalltag nachgespielt, in dem Kinder und Tiere ganz selbstverständlich die Rollen der Erwachsenen übernehmen. Die drei Protagonist*innen können mit dem Auto fahren, sind von Beruf Ärzte und gehen einkaufen. Auch ein Ausflug in die Szenerie eines dunklen Waldes ist ganz alleine möglich. Wie im Märchen lauert dort eine grausame Hexe, die es auf Kinder abgesehen hat. Dass die drei Held*innen sie in die Flucht jagen können, ist selbstverständlich. Start- und Endpunkt des fantastischen Spielabenteuers ist die kindliche Welt, ein ganz normales Kinderzimmer, mit Spielzeug und Kuscheltieren.
Interessant ist die Farbgebung, die Pija Lindenbaum für ihre Illustrationen gewählt hat. Die Hintergründe sind eher homogen und nur die Personen mehrfarbig koloriert, so dass sie gleich ins Auge fallen. Lindenbaum hat die Arbeitswelt und den dunklen Wald in Grautönen gehalten, die Auto- und die Supermarktszene in rot und das Kinderzimmer sowie die Fahrt mit den Rollern in einem leuchtenden sonnengelb. Die Bilder lassen die Betrachter auch interessante Details entdecken, so gibt es zum Bespiel Hinweise auf die Pandemie. In der Arztpraxis müssen aus Hygienegründen alle Personen blaue Schuhüberzieher tragen und ein Plakat der Regierung weist bei Niesen auf die Nutzung von Taschentüchern hin. Besonders hervorstechend ist die rasante Rollerfahrt durch die knallgelbe sonnige Landschaft, die weg von der „dreckigen“ Stadt führt, hinein in die freie Natur, bis hin zum Wald, der noch gar nicht bedrohlich wirkt.
Ein rundum gelungenes und sehr empfehlenswertes Bilderbuch ab 4 Jahren, das für alle Kinder eine wunderbare Aufforderung zum freien Spiel ist.
Bianca Röber-Suchetzki

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BiSu; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 07.09.2021

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