Wir beide wussten, es war was passiert

Autor*in
Herrick, Steven
ISBN
978-3-522-20219-0
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Australisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
205
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Billy flüchtet vor seinem tyrannischen Vater und lebt als Obdachloser in einem Zugwaggon. Hier lernt er den Obdachlosen Old Billy kennen, der nach dem Tod seiner Familie aus seinem Leben aussteigen wollte. Billy lernt Caitlin kennen. Beide verlieben sich ineinander. Als die Polizei Billy aufgreift, droht ihm ein Termin beim Jugendamt. Doch Old Billy kann sich mit einem großartigen Geschenk bei Billy für dessen Freundschaft und Gesellschaft bedanken.

Beurteilungstext

Der 16jährige Billy flüchtet vor seinem hartherzigen Vater nach Bendarat, wo er sich in einem stillgelegten Güterwaggon häuslich einrichtet. In einem weiteren Waggon lebt Old Billy, welcher nach dem Tod seiner Tochter und seiner Frau sein bürgerliches Leben aufgibt und sich voller Trauer dem Alkohol hingibt. Schnell entwickelt sich zwischen Billy und Old Bill eine Freundschaft. Tagsüber liest Billy Bücher in der Bibliothek, abends isst er die Essensreste in einem McDonalds, badet und wäscht seine Kleidung im Flusswehr. Doch trotz seines Lebens als Obdachloser vergisst Billy seine Manieren nicht und lernt so Caitlin kennen, welche aus wohlhabenden Verhältnissen stammt. Die beiden verlieben sich in einander. Auch Old Bill steckt Billy mit seiner Energie an. Billy nimmt Old Bill gegenüber eine fürsorgliche Erwachsenenrolle ein und versucht Old Bills Lebenswillen wieder aufzubauen. Eines Tages wird Billy durch eine Polizeikontrolle an das Jugendamt verwiesen, wo er sich melden muss. Old Bill sieht die einzige Lösung für Billy darin, ihm sein leerstehendes, aber gepflegtes Haus zu überlassen, das Old Bill seit dem Tod seiner Familie nicht mehr betreten hat. Billy nimmt das Angebot voller Dankbarkeit an und so bietet sich eine gute Basis für die zarte Liebe zwischen Billy und Caitlin.
Zauberhaft und warmherzig und dabei mit gar wenigen Worten erzählt Steven Herrick hier eine Geschichte von Liebe, Freundschaft und drei liebenswerten Protagonisten. Die meist kurzen Hauptsätze fallen beim ersten Blick durch die besondere Typografie auf. Wie Verse gesetzt unterstützt dies die besondere Wirkung der Worte und Satzzeichen. Dicht in ihrer Aussagekraft zählt hier jedes Wort und jeder Satz.
Den elf Hauptkapiteln sind jeweils mehrere kurze Kapitel untergeordnet. Diese tragen jeweils eine Überschrift aus maximal ein bis drei Wörtern und den Namen desjenigen Protagonisten, aus dessen Ich-Perspektive heraus das Kapitel geschrieben ist. Der gelungene Wechsel zwischen den drei Protagonisten erzeugt einen ausgeglichenen Überblick über die Geschehnisse.
Wie ein modernes Märchen fügt sich dank des herausragend charaktervollen Billys alles zum Guten. Herricks schafft es, dass sich der Verstand beim Lesen beruhigt ausschalten darf. Viel zu schnell sind die poetisch formulierten Zeilen ausgelesen. Poetische Zeilen, welche aber nicht kitschig wirken, sondern klar reflektiert und ehrlich.
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017.
Auf der Empfehlungsliste „Die 7 besten Bücher für junge Leser“.

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Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 12.06.2017

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