Wir 7 vom Reuterkiez

Autor*in
Verhoeven, Anne
ISBN
978-3-7373-5379-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
251
Verlag
FISCHER
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Wir 7 vom Reuterkiez ist eine Trennungsgeschichte. Die Eltern von Jonas und Pia streiten sich immer häufiger, bis eine Trennung nicht mehr abzuwenden ist. Sie suchen nach einer bestmöglichen Lösung für alle.

Beurteilungstext

Die Geschichte Wir 7 vom Reuterkiez spielt in Berlin Neukölln. Im Mittelpunkt steht die Trennung der Eltern von Jonas und Pia. Jonas führt über einen längeren Zeitraum ein Streittagebuch. Darin vermerkt er Dauer und Intensität der Streitigkeiten seiner Eltern. Er und seine jüngere Schwester leiden sehr unter der angespannten Situation. Als die Kinder die leise Hoffnung haben, ihre Eltern könnten es noch einmal miteinander versuchen, erhalten sie die Nachricht von ihrer Trennung. Diese versuchen eine akzeptable Lösung für alle zu finden. Damit Jonas und Pia in ihrer gewohnten Umgebung aufwachsen und zur Schule gehen können, verbleiben die Kinder in der Wohnung und im wöchentlichen Wechsel zieht ein Elternteil zu ihnen. So verändert sich für die Kinder so wenig wie möglich und beide Eltern können sich zu gleichen Teilen um ihre Kinder kümmern. Damit soll ein relativ normaler Alltag gewährleistet werden. Originell fand ich die Idee mit der Kinderwohnung, weil sie sich abhebt von dem am häufigsten gelebten Residenzmodell nach einer Trennung. Prozentual leben die meisten Kinder nach so einer Trennung bei der Mutter. Angestrebt wird aber seit einiger Zeit das sogenannte Wechselmodell, in dem sich beide Elternteile das Sorgerecht teilen und die Beziehung der Kinder zu beiden Elternteilen bestehen bleibt. Das Konzept geht in diesem Fall nicht wirklich auf. Die Kinder hecken Pläne aus, deren Konsequenzen sie gar nicht im Blick haben und das auch noch gar nicht können. Die Eltern sind aber so mit sich selbst und neuen Partnern, der Vater gar mit Familienplanung beschäftigt, dass sie davon gar nichts mitbekommen. Ganz nebenbei wird das Haus verkauft in dem die Kinder leben, Renovierungsarbeiten stören empfindlich den Tagesablauf und die Stadtteilführungen, die Jonas und Pia mit Nachbarn, Anwohnern und Freunden planen, fordern beim Lesen viel Aufmerksamkeit. Meines Erachtens sind das zu viele Themenstränge für eine Geschichte. Das Inhaltsverzeichnis liefert zwar eine recht gute Übersicht, aber den jungen Leser ab der vierten Klasse fordert das Lesen sehr viel Konzentration ab. Weniger wäre für mich hier mehr gewesen und aus diesem Grund halte ich dieses Buch nur für eingeschränkt empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von 62; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.03.2017