Wipfelwärts und Wurzelwärts

Autor*in
Krejtschi, Tobias
ISBN
978-3-7795-0370-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krejtschi, Tobias
Seitenanzahl
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es gibt viele Dinge, die man von zwei Seiten aus betrachten kann. So auch dieses Leporello-Buch. Ein Wurzelwicht macht sich auf den Weg zur Baumspitze und ein Wipfelwicht hat gleichzeitig die Idee das andere Ende des Baumes, die Wurzel, zu betrachten.

Beurteilungstext

Auf und an einem Baum gibt es viel zu entdecken, viele Tiere bewohnen ihn auf je unterschiedlichen Ebenen. In Tobias Krejtschis außergewöhnlichen Leporellobuch kann man einige natürliche Bewohner des Baumes, wie das Eichhörnchen, die Eule oder die Elster entdecken, aber auch ganz zwei ganz ungewöhnliche Wesen, die sich gar nicht unähnlich sind: den Wurzelwicht und den Wipfelwicht. Beide sind nicht größer als die Tiere, die ihnen begegnen, tragen braune Hosen, rot-weiß gestreifte Schals und Strickmützen mit Elchmuster. Sie unterscheiden sich nur darin, dass der eine auf dem höchsten Wipfel des Baumes wohnt, während der andere an der tiefsten Wurzel seine Höhle hat. Doch auf einmal denken beide, wie es wohl wäre am anderen Ende des Baumes zu sitzen. So machen sie sich auf den Weg, einmal den Baum hinauf und einmal den Baum hinunter. Unterwegs treffen sie sich und begegnen natürlich auch den anderen Bewohnern des Baumes. Doch alle haben gerade etwas zu tun, der Elch spielt Schach mit sich selbst und das Eichhörnchen tanzt zur Musik aus seinem Grammophon. Daher geben sie nur knapp Auskunft über den Weg.
Gemeinsam mit dem Wurzelwicht steigt der Leser von Klappseite zu Klappseite den Baum hinauf, um an der Rückseite des Buches wieder hinunter zu klettern und unten angekommen könnte es eigentlich schon wieder von vorn losgehen. Doch warum machen die Wichte das, fragt sich der unbedarfte Leser. Haben sie schon vergessen wie es oben bzw. unten war? Oder handelt es sich am Ende gar um denselben Wicht, der je nachdem, wo er sitzt zum Wurzel- oder Wipfelwicht wird? Diese Fragen lässt Tobias Krejtschi offen und überlässt sie den Gedanken des Lesers.
Die Illustrationen des Buches wirken sehr reduziert, auf jeder Seite sind lediglich der Wicht, ein Tier, welches nach dem Weg gefragt wird, und natürlich der Baum zu sehen. Das weitere Umfeld der Landschaft wird ausgeblendet. Dabei dominieren die Braun- und Grüntöne in den Acrylbilder. Sprachlich ist das Buch einfach strukturiert. Die Sätze folgen einem Muster. Auf jeder Seite trifft der Wicht ein Tier, das er nach dem Weg fragt. Jedes Tier ist aber gerade mit etwas ganz anderem beschäftigt und antwortet deshalb nur ganz knapp. Die Alliteration des Wurzel- bzw. Wipfelwichts prägt das Bilderbuch und wird immer wieder aufgegriffen. Allerdings hätte dieses Spiel durchaus auch auf die anderen Begegnungen übertragen werden können und eine Begegnung mit dem einsamen Elch oder ähnlichen Tieren wäre denkbar gewesen.
Insgesamt wirkt die Geschichte inhaltlich eher schlicht, die Handlung bleibt überschaubar und es wird wenig über die Beweggründe des Baum Hinauf- oder Hinunterkletterns bzw. darüber wie die beiden Wichte sich dabei fühlen, gesagt. Die Intention des Autors bleibt dabei im Unklaren. Fest steht, dass man sich als Leser dazu einige Gedanken machen kann bzw. Kinder dazu angeregt werden können eigene Wurzelwärts- und Wipfelwärts-Geschichten zu gestalten und das lohnt sich auf jeden Fall.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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