Willkommen in unserer Kita

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• Diversität

Teaser

In diesem Praxisratgeber erhalten ErzieherInnen Ratschläge und Tipps, wie sie über Spiele und bestimmte Methoden Flüchtlingskinder und deren Familien in der Kita integrieren können.

Beurteilungstext

"Willkommen in unserer Kita" ist ein Praxisratgeber, der sich in erster Linie an ErzieherInnen, IntegrationspädagogInnen und LeiterInnen entsprechender Einrichtungen richtet. Konkreten Spielideen und Methoden ist eine kurze, niederschwellige theoretische Hinführung zum Thema Flüchtlingskinder in der Kita vorangestellt. Unter der Fragestellung "Wie kommen Flüchtlingskinder bei uns an?" werden traumatische Folgen, deren Symptome und der adäquate Umgang damit angesprochen. Da wiederholt der Begriff "Resilienz", also psychische Widerstandsfähigkeit fällt, liegt dem vermutlich das Gesundheitskonzept der Salutogenese nach Aaron Antonovsky zugrunde.
Das Autorenteam will damit nicht Mitleid schüren, sondern auf mögliche Besonderheiten solcher Kinder aufmerksam machen. Daran schließt sich die Frage nach dem richtigen Umgang mit diesen Kindern und ihren Eltern an - auch hier mit Verweis darauf, welche Situationen anders verlaufen können als bei deutschen Kindern. Die Frage "Wie bereiten wir uns auf Flüchtlingskinder vor?" richtet sich vor allem an die LeiterInnen, die mit entsprechenden Methoden das Team vorbereiten und einbeziehen sollten. Im anschließenden Praxisteil sind Spiele mit Kindern thematisch nach Begrüßungsspielen, Bewegungsspielen, kooperativen Spielen und Sprachförderspielen sortiert. Die Ideen sind nicht neu, lenken aber mit ihrer Begründung und der gezielten Wahl ebenfalls den Blick auf die besonderen Bedürfnisse der Flüchtlingskinder und schaffen somit ein Bewusstsein für diese. Der Aufbau der Kapitel ist übersichtlich. Pädagogische Zielstellung, benötigtes Material, Alter der Kinder, Vorbereitung und Ablauf sind schnell erfasst. Allen ist gemein, dass sie mit geringen sprachlichen Fähigkeiten seitens der Kinder und wenig Material auskommen, welches wie Zeitungspapier und Klopapierrollen auch in Haushalten mit wenig Spielzeug vorhanden ist und somit von den Kindern auch zu Hause gespielt werden kann. Im Anhang befindet sich passend für alle Spiele eine Sammlung an Wortbildkarten, die man für die nonverbale Kommunikation verwenden kann. Sicherlich ist es an der einen oder anderen Stelle sinnvoller, selbst mit mimischer und gestischer Unterstützung "Psst!" zu sagen, statt dafür wortlos ein Kärtchen zu zeigen. Im letzten Kapitel wird die Zusammenarbeit mit den Eltern thematisiert und verschiedene Methoden aufgezeigt, die hierfür hilfreich sind. Probleme wie mangelnde Kooperation und sprachliche Hürden werden leider ausgeklammert. Die positive Sicht auf die Zusammenarbeit mit den Eltern entspricht daher nicht immer der Realität.
Fazit: Das Buch ist eine lohnenswerte Anschaffung für Einrichtungen, die bereits mit Flüchtlingskindern im Kindergarten arbeiten oder dies planen. Das Besondere sind nicht die Spiele selbst, die man sicherlich auch in anderen Büchern findet, sondern die spezifische Auswahl, die dazu verhilft, die eigene Arbeit und Sichtweise zu reflektieren. Es geht deutlich hervor, welch tragende Rolle eine gelungene Integration der Flüchtlingskinder für deren Familien hat. Den ErzieherInnen kommt eine wichtige, gesellschaftstragende Funktion in diesem Bereich zu, die nicht zu unterschätzen ist!