Wilhelms Reise - eine Auswanderergeschichte

Autor*in
Bär, Anke
ISBN
978-3-8369-5409-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bär, Anke
Seitenanzahl
64
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wilhelm, der 1857 in ärmlichen Verhältnissen im Spessart zur Welt kommt, bricht mit 15 Jahren nach Amerika auf. In Bremerhaven gelangt er an Bord des Auswandererseglers Columbia. Wilhelm hält seine Eindrücke in einem Skizzenbuch fest. Er zeichnet Bilder einer entbehrungsreichen Reise voller Enge, schlechter Luft, mangelnder Hygiene, verdorbener Lebensmittel und anderem mehr, ehe New York 1872 nach vier- Wochen endlich erreicht ist.

Beurteilungstext

Die Oma war vor ihrem Tod eine große Bewahrerin alter Familiengeschichten. Von ihr erfährt Anna etwas über die Auswanderung eines ihrer Vorfahren, Wilhelm, der 1857 in ärmlichen Verhältnissen im Spessart zur Welt kommt, mit 12 Jahren eine Schnitzer-Lehre beginnt und mit 15 Jahren nach Amerika aufbricht. Versehen mit vielen guten Wünschen, einem kleinen Koffer und einem Skizzenbuch geht es zu Fuß, mit der Kutsche, manchmal mit der Eisenbahn nach Bremerhaven. Im halbdunklen Zwischendeck des Segelschiffs Columbia teilt Wilhelm seine Koje mit vier fremden Männern. Das Leben an Bord ist für die 400 Passagiere neben der Enge und dem ungewissen Ausgang der Reise durch Krankheiten, Schmutz, Feuchtigkeit, Gestank, mangelnde Lüftung, Schimmel, Ungeziefer, karge, zum Teil verdorbene Mahlzeiten und fehlende hygienisch einwandfreie Toiletten sehr mühsam. Neben Hilflosigkeit bei Gewitter und Seegang und den durch die Enge bedingten Streitereien gibt es auch Schönes: Wilhelms Skizzierlust, gemeinsames Lachen, Singen, Tanzen. Es gibt Freundschaften, sogar Liebschaften. Vier Wochen später ist New York erreicht. Anders als in späteren Jahren gibt es für Wilhelm kaum Einwanderungshindernisse. Er bleibt sechs Jahre in Amerika, ehe er sich in Deutschland in Hamburg niederlässt. - Die Geschichte Wilhelms wird durch viele Erläuterungen ergänz, etwa warum Auswanderer ihre Heimat verließen, welches Ungeziefer die Passagiere quält, wie mit Krankheiten verfahren wird. Wir erfahren etwas das Schiff, seine Mannschaft, über die Reiseroute, Navigationsgeräte, beobachtbare Fische und Vögel, die Ankunftssituation und den Wilden Westen. Die Auswanderungsfahrt Wilhelms ist mit vielen Illustrationen und Erklärungen versehen. Die besondere Atmosphäre einer fast 150 Jahre zurück liegenden Zeit spiegelt sich in der braungelbgrünen Farbgebung der Seiten- und Umschlaggestaltung. Als sei hier das Notizbuch Wilhelms aufgeblättert, unterstreichen die Zeichnungen den Eindruck einer vergangenen Zeit durch ihre Skizzenhaftigkeit und die Einsprengsel einer altertümlichen Handschrift ungemein. - Am Ende des Buches verzeichnen zwei Seiten die Geschichte der Auswanderung in Form einer knappen Chronik und geben Tipps zu weiterführender Lektüre oder bemerkenswerten Museen, die mit dem Thema "Auswanderung" befasst sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von GAST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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