Wildes Leben im Watt
- Autor*in
- Sokolowski, Ilka
- ISBN
- 978-3-8369-5696-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Czichy, Janine
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
Das Wattenmeer birgt eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume, die von ganz spezifischen Tieren bewohnt werden.
Welche Vögel sind typisch für das Watt? An welcher Seite sitzt bei Plattfischen das Auge? Wie lebt die Sandgrundel? Wie kann ein Seestern Muscheln knacken? Sogar Wale leben im Wattenmeer?!
Diese und noch viel mehr Fragen beantwortet dieses informative und überaus ansprechend gestaltete Sachbilderbuch und macht Lust, sich sofort in Richtung Nordsee aufzumachen.
Beurteilungstext
Für alle Grundschüler*innen, aber natürlich auch für alle anderen interessierten Kinder, die sich mit dem Thema Wattenmeer beschäftigen, ist dieses Buch ein absoluter Gewinn. Es bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Lebensräume im Wattenmeer (Meer, Spülsaum, Strand, Dünen und Salzwiesen) und ihre typischen Bewohner.
Auf der ersten Doppelseite finden sich allgemeine Informationen über das Wattenmeer der Nordsee sowie eine Karte, die die geografische Lage des Wattenmeers von den Niederlanden bis nach Dänemark darstellt. Erklärt werden die Gezeiten, die Bedeutung der Priele, die Entstehung der Dünen und der Salzwiesen.
Danach folgen sechs Kapitel zu den verschiedenen Lebensräumen. Jedes Kapitel beginnt mit einer einführenden Doppelseite. Im Vordergrund steht hier jedoch nicht der Text, sondern die immer ganzseitigen, beeindruckenden Illustrationen von Janine Czichy, die die Lesenden unmittelbar eintauchen lassen in die einzelnen Lebensräume. Sie sind mit ihrer unglaublichen Detailtreue fast fotorealistisch, haben eine starke räumliche Wirkung und üben eine begeisternde Farbwirkung aus. Man meint, sich wie der tauchende Kormoran mitten im Meer zu befinden, oder wie die Robben am Strand zu liegen; so intensiv und realistisch werden die einzelnen Biotope veranschaulicht, da ist kaum Text erforderlich.
Das Doppelseiten-Prinzip zieht sich durch das gesamte Buch: Es werden nach den Überblicksseiten jeweils ausgewählte, typische Tierarten ausführlich vorgestellt, wiederum eine Doppelseite pro Art.
Auch hier finden sich wieder die anschaulichen und ganzseitigen Illustrationen, die aufgrund der vielen Details zu genauem Hinschauen einladen. Viele Informationen über die Tiere sind bereits rein visuell zu entnehmen. Auf den Seiten über die Silbermöwe ist nur durch das Betrachten zu erfahren, wie sie aussehen, was sie fressen, wie sie auf Nahrungssuche gehen und wie sie ihre Jungen aufziehen.
Vertiefende Informationen sind in den zahlreichen Textblöcken zu lesen. Sie sind über die gesamte Doppelseite verteilt und durch Überschriften und versetztes Drucken voneinander abgesetzt. Jede Tierart wird ergänzend durch einen Steckbrief, der als optische Hervorhebung farbig umrahmt ist, mit den Punkten Name, Größe, Aussehen und Nahrung kurz und prägnant dargestellt.
So lernen die Lesenden durch Bild und Text typische Vögel, Säugetiere, Fische, Krebse, Weichtiere und Hohltiere des Wattenmeeres in diesem faszinierenden Buch kennen und werden durch die Tipps auf jeder Seite zu eigenen Beobachtungen angeregt.
Von diesem Buch profitieren Kinder unterschiedlichen Alters und Lesefähigkeit: Nur die Illustrationen anzuschauen bereitet einfach schon ganz viel Freude und vermittelt bereits umfassende Informationen. Wer schon mehr lesen kann, entscheidet, wieviele Textblöcke er oder sie sich zutraut zu lesen. Durch die recht kleine Schrift und die Verwendung auch schwieriger Wörter und Fachbegriffe ist hier schon fortgeschrittene Lesekompetenz erforderlich.
Abgerundet wird dieses Sachbilderbuch mit einer Seite „Tipps und Adressen“, einem hilfreichen Register, für alle, die gezielt Informationen suchen sowie einem Inhaltsverzeichnis.
Einziger Kritikpunkt ist, dass nicht alle Fachwörter erklärt werden. So wird auf der Seite über die Strandkrabbe der Begriff „Pleon“ verwendet, für den ich keine Erklärung entdecken konnte.