Wie viele Level hat dein Leben

Autor*in
Färber, Werner
ISBN
978-3-473-52438-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
110
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Christopher Maiwald ist 14 Jahre alt, hat Stress mit den Eltern, Probleme in der Schule und seit einem Treppensturz auch den Anschluss zu seinem Schwimm-Team verloren. Und dann sind da noch die beiden Frauen in seinem Leben: Die eine ist Katharina, Christophers Mitschülerin. Die andere Tharanika, eine Wetterhexe auf der ISLE OF MAGIC, jener virtuellen Welt, in die sich der zurückgezogene Junge immer häufiger und immer länger flüchtet.

Beurteilungstext

Werner Färbers “Wie viele Level hat dein Leben” ist der jüngste Titel der Ravensburger “short-&-easy”-Reihe, die auf einfache und klare Texte sowie aktuelle Jugendthemen setzt und sich besonders an ein Lesepublikum zwischen 12 und 15 Jahren wendet. Färbers Erzählung ist dahingehend reihentypisch: Leicht verständlich und in kurze Kapitel gegliedert eignet sie sich sehr gut, auch diejenigen in der Zielgruppe anzusprechen, die selten oder ungern lesen. Die Lektüre wird zusätzlich durch den ebenfalls reihentypischen Großdruck im Flattersatz erleichtert.
Die Handlung ist rasch wiedergegeben: Der vierzehnjährige Christopher Maiwald ist leidenschaftlicher Schwimmer, hat aber seit einiger Zeit schulische Probleme, was auch den Konflikt mit seinen Eltern befördert. Nach einem Treppensturz, der ein gebrochenes Bein und eine gebrochene Rippe zur Folge hat, scheidet Christopher aus dem Training aus und beginnt, sich zurückzuziehen. Einzig Katharina, seine Mitschülerin und beste Freundin, findet noch Zugang und besucht ihn regelmäßig. Katharina ist es auch, die ihn mit dem Online-Computerspiel ISLE OF MAGIC bekannt macht. Nach anfänglich mäßigem Interesse verfällt Christopher dem Spiel zunehmend. Bald steht für ihn nur noch die Wetterhexe Tharanika - ein Anagramm auf seine heimliche Liebe Katharina - im Mittelpunkt, mit der er sich auf der ISLE OF MAGIC immer wieder bis tief in die Nacht auf Streifzüge begibt. In der Folge stürzen Christophers Noten dramatisch ab, der Konflikt mit den Eltern spitzt sich zu und auch Katharina, die ebenfalls etwas mehr von ihrem Mitschüler will, als ihm nur die Hausaufgaben vorbeizubringen, wird vor den Kopf gestoßen. Erst ein Telefonat mit seinem älteren Bruder Constantin erdet Christopher schließlich. Er erkennt, dass es jenseits des Spiels noch ein echtes Leben gibt und löst sich von der ISLE OF MAGIC. Wie er sein Leben schließlich wieder in den Griff bekommt, bleibt für den Leser jedoch offen. Aber, was soll's. “Er schafft das schon. Mit Katharina an seiner Seite auf jeden Fall!”
“Wie viele Level hat dein Leben” ist thematisch breit angelegt. Die wachsende Spielsucht und Christophers Drang, der Realität zu entfliehen, werden als Resultate schulischer Probleme und des Elternkonflikts dargestellt. Aus der Falle heraus helfen schließlich die erste Liebe sowie die freundschaftliche Verbundenheit zum Bruder. Bei dieser Themendichte erweist sich das Konzept der “short-&-easy”-Reihe allerdings leicht hinderlich, da die einzelnen Felder nur holzschnittartig angesprochen werden können. Stark dialogisch ausgerichtete Sequenzen ersetzen die Beschreibungstiefe, oft erschöpft sich der Erzählbericht in einfachen Benennungen und bildarmer Sprache, was sowohl auf die reale wie auch die virtuelle Welt der ISLE OF MAGIC zutrifft. (So erfährt man bspw. nur, dass die Fabelwesen der Insel ohne nähere Beschreibung wie “Gnome” aussehen, oder, dass Katharina blaue Augen hat.) Auch der Handlungsstrang wirkt durch die sprachliche Vernkappung verhältnismäßig formelhaft: So leicht, wie Christopher in die Spiele-Falle tappt, in die ihn Katharina führt, kommt er letztlich - nachdem er sich mit den Eltern fast völlig überworfen hat - allein mit Hilfe des Bruders wieder heraus. Die Erzählung steuert so trotz der Vielzahl an eröffneten Konfliktfeldern fast reibungslos auf ein Happy End zu, das durch den quasi-offenen Schluss zusätzlich abgefedert wird.

Empfehlung: Trotz der kritischen Einlassungen ist der Titel gerade hinsichtlich seiner Lesefreundlichkeit und des Themas "virtuelle Realitätsflucht" für den jugendbibliothekarischen Grundbestand gut geeignet. Einrichtungen, die bereits andere Titel der “short-&-easy”-Reihe führen, können hier den Bestand sinnvoll ergänzen oder komplettieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HSM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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