Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft! Kunst, Gedichte und mehr für Kinder und Erwachsene

Autor*in
Roeder, Annette
ISBN
978-3-7913-7144-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
151
Verlag
Prestel
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mannigfaltige Gedichte und bunte Bilder zum Einschlafen und Träumen.

Beurteilungstext

Bereits das Cover des Buches führt den Inhalt anschaulich vor Augen, denn zu sehen ist Henri Rousseaus ""Ein Karneval-Abend"". Auf diesem Gemälde geht ein kostümiertes Paar Arm in Arm im Mondschein spazieren, was trefflich zum Titel ""Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!"" passt. Das Kunstbuch selbst ist in sechs Kapitel unterteilt, die jeweils einen anderen thematischen Schwerpunkt haben. Erstes Thema ist die ""Blaue Stunde"", die Zeit der Abenddämmerung, des Müde werdens und zu Bett gehens. Daran anschließend verführt der ""Zartbunte Traumzauber"" den Leser in die Welt des Traumes und der Phantasie. Zum Dritten wird in ""Nachttiere und Tiernächte"" der Tiere gedacht, die sich ebenfalls zur Ruhe begeben. Kapitel vier und fünf befassen sich mit der Zeit zwischen dem Wachen und Schlafen. Dabei geht es um ""Gänsehäutiges Gruselgrausen"" und ""Gedankenspiele für Schlaflose"". Den Abschluss bildet der ""Silbersüße Mondschlummer"", wenn der Mond am Himmel scheint und sich Ruhe und Frieden über der Erde ausbreiten. Jedes Kapitel besteht aus mehreren kleinen Gedichten und Texten. Ein Gedicht oder Text ist pro Doppelseite abgedruckt und mit einem berühmten Gemälde z.B. von Kirchner, Monet oder Welsch versehen worden. Diese Gemälde dienen dazu das Beschriebene zu untermalen, nächtliche, zumeist ruhige Stimmungen zu vermitteln und zum Träumen anzuregen.

Inhaltlich passen die ausgewählten Texte gut zu den themenbezogenen Kapiteln. Im ersten Kapitel ""Zur Blauen Stunde"" wird der Leser auf eine imaginäre Traumreise in unterschiedliche Länder mitgenommen. Das geschieht in Form einer Erzählung, in der ein Junge namens Pam, einen traurigen Mann auf einer Parkbank antrifft, der gerne verreisen möchte, dazu jedoch keine Möglichkeit hat. Deshalb nimmt Pam ihn mit auf eine Traumreise, der der Leser unmittelbar nachfolgt und dabei die besuchten Orte vor seinem inneren Auge sieht. Die Reise endet mit der Vorfreude auf die nächste und der Überlegung, wohin man sich dann gerne begeben würde.
Der ""Zartbunte Traumzauber"" führt unter anderem in eine bunte Traumwelt voller Tiere und mitten hinein in Lornsens Gedicht ""Verkehrte Welt"". Dort haben nicht nur die Tiere eine neue Farbe, sondern auch merkwürdige Angewohnheiten. So ist die Katze grüngestreift und macht einen Kopfstand, während die Frösche Geige spielen und braunkariert sind. Das Gedicht gleicht in seinem Rhythmus einem beschwingten Lied, das wie für Marcs Gemälde ""Kühe gelb-rot-grün"" gemacht zu sein scheint, da es ebenso beschwingt wirkt. Zu dem Gedicht passend sind auch die drei abgebildeten verschiedenfarbenen Kühe: eine gelbe, rote und grüne Kuh, die dem Gedicht entsprungen zu sein scheinen.
Bei den ""Nachttieren und Tiernächten"" erfährt der Leser, dass auch Enten vor der Dunkelheit sowie der Nacht Angst haben und Katzen aktiv werden, um sich auf leisen Pfoten auf die Mäusejagd zu begeben.
Im Kapitel ""Gänsehäutiges Gruselgrausen"" finden sich Gedichte zum Gruseln, aber auch Texte, die die Angst vertreiben sollen. Der kleine Bruno z.B. kann nicht schlafen, da jede Ecke in seinem Zimmer unheimlich wirkt und er große Angst hat. Plötzlich hört er ein merkwürdiges Geräusch an seinem Fenster. Er möchte nachsehen, was dort ist und entdeckt lediglich den Mond, der zu seinem Fenster hineinscheint und ihm das Geheimnis verrät, wie er die Angst vertreiben kann. Schließlich gelingt ihm das und er kann beruhigt einschlafen.
In den ""Gedankenspielen für Schlaflose"" gibt es eine jüdische Weisheit, in der es darum geht, woran man den Moment erkennen kann, in dem die Nacht zum Tag wird. Das danebenstehende Gemälde zeigt eine nächtliche Landschaft mit einem Fluss, am Horizont eine dunkle Stadt und am Ufer einen Mann, der auf das Wasser hinaus blickt. Dieser Mann scheint in Gedanken versunken zu sein und das weite, stille Wasser lenkt den Blick und führt ihn in die scheinbare Ruhe und Weite der Nacht.
Der ""Silbersüße Mondlichtschlummer"" bildet den Abschluss des Buches und ist gespickt mit Gedichten und Geschichten über Mond und Sterne. Erzählt wird in der Geschichte ""Das Sternengeheimnis"", woher die Sterne kommen. Darin stehen ein Junge und sein Großvater auf einem Feld und betrachten den Nachthimmel. Als das Kind den Großvater fragt, woher die Sterne kommen, erzählt er ihm drei verschiedene Geschichten. Darüber ist das Kind begeistert, bis der Großvater schließlich sagt: ""Das alles waren nur Geschichten"" und ihm die letzte wahre Geschichte erzählt. Auf dem abgedruckten Gemälde ist unter anderem ein Sternenhimmel zu sehen, dessen Sterne so hell leuchten, als wollten sie allen Betrachtern zeigen, welch ein Zauber und wundervolles Geheimnis von ihnen ausgeht.

Alles in allem ist dieses Kunst- und Gedichtbuch harmonisch und stimmungsvoll. Gedichte, Texte und Gemälde passen zueinander und regen zum Träumen und Phantasieren an. Nichtsdestotrotz ist es hervorragend zum Vor- und Selbstlesen für Groß und Klein geeignet, um einen Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.



Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mck-unibi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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