Wie schön weiß ich bin
- Autor*in
- Verroen, Dolf
- ISBN
- 978-3-7795-0039-1
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 70
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- –
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zu ihrem 12.Geburtstag bekommt ein nicht namentlich genanntes Mädchen aus so genannten guten Kreisen einen Sklaven geschenkt. Mit diesem Sklaven kann sie wie andere Weiße, die in Surinam leben, machen was sie will. Nur wer kein Geld, keine Sklaven und kein Haus hat ist arm und muss deshalb arbeiten , wie etwa die Gouvernante des Mädchens.
Beurteilungstext
Manchmal kann es für die Lektüre eines Buches hilfreich sein, vorerst das Nachwort zu lesen. Eben dort erfährt der Leser , dass Dolf Verroen die ehemals niederländische Kolonie Surinam besucht hat und dort erschreckende Tatsachen über den Rassismus seiner Vorfahren in dem afrikanischen Land erfährt. Von einem guten Bekannten musste er dort hören, dass er nie ein richtiger Freund werden könne, weil dieser von Sklaven abstammen würde und der Autor ein Nachfahre der Sklavenhändler sei (S.67).
Wenn man nun die Geschichte von dem weißen Mädchen im Buch liest, wird auch der jugendliche Leser bald erkennen, dass es sich nicht schlechthin um eine Erzählung, sondern um eine bissige Satire handelt.Das Geburtstagsgeschenk für das weiße Mädchen ist der Sklave Koko, mit dem sie nun tun und lassen kann, was sie will. So erhält sie von der Tante Elisabeth auch eine kleine Peitsche, um den kleinen Sklaven bei angeblichen Vergehen zu bestrafen.
Die grausame Behandlung der schwarzen Bediensteten gehört in der weißen Familie zum Alltag. Dazu gehört auch, dass der Papa sich eine neue schöne Sklavin kauft. Dass gefällt der Mama nicht so gut und so schlägt sie der Rivalin bei Abwesenheit des Vaters mit dem Schuh ins Gesicht, so dass eine hässliche Narbe zurück bleibt und der Vater die schwarze Gespielin wieder auf dem Sklavenmarkt verkauft.
Diese und ähnliche Gemeinheiten werden von der Ich-Erzählerin naiv und ohne jegliche menschliche Anteilnahme
in 40 kleinen Episoden geschildert. Man liest die 63 Seiten und ist nach Beendigung der Lektüre abgestoßen vom Leben der ehrenwerten Familie des weißen Mädchens.
Bei vielen Lesern wird das Buch auch das Nachdenken über das Zusammenleben mit Ausländern in unserem Land provozieren. Es sollte zum Lektürekanon unseres Literaturunterrichts gehören.
Auf der Leipziger Buchmesse wurde “Wie schön weiß ich bin” für den deutschen Jugendliteraturpreis, Sparte Jugendbuch, nominiert.