Wie im Rausch
- Autor*in
- Tullson, Diane
- ISBN
- 978-3-551-31014-9
- Übersetzer*in
- Bean, Gerda
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Truth und Skye verlieren durch ihren zunehmenden Alkoholkonsum langsam die Kontrolle über sich und ihr Leben. Ein Autounfall mit verheerenden Folgen bringt sie zur Besinnung.
Beurteilungstext
Die amerikanischen Teenager Truth und Skye sind Freundinnen von Kindsbeinen an. Schon einmal haben sie eine traumatische Erfahrung geteilt. Truth war als Achtjährige von einem Laster angefahren worden und klinisch tot, als Skye sie mit ihrer Stimme zurück ins Leben geholt hat. Seitdem fühlen sich die beiden vom Schicksal verbunden. Und so teilen sie nicht nur ihre bürgerliche Herkunft und ihren Sport Basketball, sondern bald auch den Hang zum Alkohol. Vom heimlichen Gläschen zum Exzess ist es bei den beiden ein kurzer Weg, den die Autorin mit typisch amerikanischem erhobenen Zeigefinger ohne Angst vor Überzeichnung ausmalt. Die beiden saufen bald wie die Löcher. Vor allem Truth wird ausfallend, verliert ihren Ferienjob, belügt ihre liebevollen Eltern. Als sie auf einer verbotenen Party völlig betrunken zu drei ebenso besoffenen, miesen Typen ins Auto steigt, ist es wieder Skye, die sie retten möchte. Auch sie ist betrunken, genau wie der von beiden angehimmelte Ryan und ihre Freundin Vale. Die beiden Autos rasen über die Landstraße, bis es zum unvermeidlichen Crash kommt. Dieser erneute dramatische Bruch in ihrem Leben wird zugleich zur Chance für Truth und Skye.
Diane Tullson zeigt viele typisch amerikanische Besonderheiten, die für deutsche Jugendliche interessant sind. Das Jobben während der Ferien und teilweise auch während der Schulzeit, die Fahrausbildung und Führerscheinprüfung oder der Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft sind Beispiele dafür. Die Autorin lässt ihre Protagonisten nicht wertfrei agieren, sondern stellt häufig offen oder unterschwellig die Frage nach Schuld und Verantwortung. So wird etwa Truth damit konfrontiert, an dem Unfall und seinen Folgen schuld zu sein, weil sie zu den zwielichtigen Männern ins Auto gestiegen ist. Dies wirkt einerseits ein wenig befremdlich, bietet aber andererseits auch viele Denkanstöße. Und mit einer überraschenden Wendung der Sachlage bietet Tullson auch noch einen Anlass, ein vielleicht unvorsichtig gefälltes Urteil zu überdenken.
“Wie im Rausch” bietet einen guten Einblick in den Alltag amerikanischer Jugendlicher und zugleich eine spannende, aber auch ermahnende Story.