Wie ich in den Sommerferien aus der Geisterbahn fiel und eine Elektrikerin entführte

Autor*in
Lienesch, Andrea
ISBN
978-3-943833-49-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brink, Mele
Seitenanzahl
181
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Aachen
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

In dem Buch, in dem der 12-jährige Collin während einer Ferienreise in den Sommerferien aus der Geisterbahn fällt und eine Elektrikerin entführt, ist der Titel Programm. Das Buch wartet auf mit einer eigenen Art von Humor, die viel Erbrochenes beinhaltet, und auch mit dem Risiko, von Betreuern übersehen und vergessen zu werden. Logik darf dafür weniger erwartet werden.

Beurteilungstext

"Dies ist der Anfang einer Geschichte, in der eine Menge übler Sachen passieren. Wenn du lieber etwas über glückliche Ponys auf grünen Wiesen lesen möchtest, dann bist du hier falsch."
So beginnt der 12-jährige Collin Schmidt seine Erzählung, in deren Verlauf er während einer Freizeitfahrt in den Sommerferien aus der Geisterbahn fällt und anschließend eine Elektrikerin entführt. Ganz wie im Titel "Wie ich in den Sommerferien aus der Geisterbahn fiel und eine Elektrikerin entführte" versprochen. Das Buch hält also, was es in seinem vielversprechenden, wenn auch ziemlich langen, Titel ankündigt. Außerdem begegnet Collin der Geisterbahn-Gang: einem barttragenden Skelett, einem einsilbigen Gespenst, einer kopflosen Frau, einem wütenden Pfandflaschengeist und einer lila Dämonin. Diese bringen ihn auch dazu, kurzzeitig zum Entführer zu werden und einige seltsame Dinge zu tun. Unterstützt wird die Erzählung durch großflächige farbige Illustrationen. So weit, so gut.
Theoretisch liefert das Buch also genau das, was es verspricht und lässt den Leser an den Abenteuern des 12-jährigen Collin teilhaben. Das Buch ist kreativ gestaltet mit Warnungen an den Leser zu Beginn jedes Kapitels. Die Schrift ist recht groß und damit auch gut für Leseanfängern geeignet. Der Humor des Buches spricht eine ganz bestimmte Altersgruppe an, die über Witze, die stinkende Socken und erbrechende Menschen beinhalten, lachen können. Man kann dem Buch jedoch sicherlich keinen Vorwurf daraus machen, eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen.
Wer in der Geschichte allerdings nach Logik sucht, wird nicht fündig werden. Die gesamte Handlung hängt von der Tatsache ab, dass der Protagonist Collin Schmidt von seinen sämtlichen Freunden und Bekannten und auch allen Unbekannten, denen er begegnet, Conni Schmitz genannt wird. Buchstäblich alle anderen Figuren des Buches kommen unabhängig voneinander auf den Gedanken, den Namen Collin Schmidt in Conni Schmitz zu ändern. Eine Google-Recherche hat ergeben, dass dahinter wohl keine Anspielung steht, die ich einfach nicht kenne. Es handelt sich also um einen Einfall der Autorin. Allerdings ist diese Namensänderung doch etwas weit hergeholt und realitätsfern. Außerdem hat das Buch eine gewisse Fokussierung auf der Redewendung "Dumm gelaufen" und beschließt damit jedes seiner Kapitel.
Abgesehen von diesen spezifischeren Aspekten, die negativ auffallen, klingt die Handlung bei genauerem Hinsehen nach dem Albtraum eines jeden Kindes. Collin wird von seiner Mutter gezwungen, an einer Ferienreise teilzunehmen. Von den Betreuern, die seinen Namen verwechseln und ihn deshalb nicht auf ihrer Liste stehen haben, wird er nicht gehört und schließlich auf einem Rummelplatz einfach vergessen. Er muss sich mit Hilfe der Geisterbahn-Gang seinen eigenen Weg nach Hause suchen.
Alles in allem hält der Titel, was er verspricht. Es handelt sich bei dem Buch um eine Geschichte, die an ein bestimmtes Publikum gerichtet ist, das den Humor zu schätzen weiß. Doch könnte der eine oder andere jüngere Leser sicherlich eine gewisse Angst entwickeln, von Betreuern übersehen und vergessen zu werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 167; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.10.2021

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