Wie ich dich sehe

Autor*in
Lindström, Eric
ISBN
978-3-551-58347-5
Übersetzer*in
Ganslandt, Katarina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Parker hat bei einem Autounfall sowohl ihre Mutter als auch ihr Augenlicht verloren. Sie stellt Regeln auf, nach denen sie behandelt werden will. Mit 16 verliert sie ihren Vater und kämpft gegen die Trauer an. Sie muss sich mit der Tante und deren Kindern arrangieren, die in ihr Elternhaus gezogen sind. Die Highschool, die sie besucht, bekommt Schülerzuwachs, darunter ist auch Scott, ihre erste große Liebe und Enttäuschung. Nach vielen Umwegen und Emotionen finden die beiden wieder zusammen.

Beurteilungstext

Ein außergewöhnliches Buch und das nicht nur wegen des Schicksals, das dieses Mädchen getroffen hat. Parker hat mit 16 ihren geliebten Vater verloren, der sie sehr begleitet und in allem unterstützt hat. Nicht gelöst sind die Umstände, durch die er gestorben ist. Jedenfalls ist die Versicherung der Meinung, dass es Selbstmord war und deshalb ist das Elternhaus nur zu halten, wenn die Tante mit ihren beiden Kindern mit einzieht. Eine gleichaltrige Kusine, mit der man nicht gerade seelenverwandt ist, das ist schon für normale Mädchen schwer auszuhalten. Parker aber ist seit ihrer Kindheit blind. Ihre Mutter hat, leicht alkoholisiert, einen Autounfall verursacht, bei dem sie ums Leben kam und bei dem Parker ihr Augenlicht verlor.
Dieses Schicksal erklärt die Ruppigkeit, mit der das Mädchen oft reagiert, wenn ihr Mitschüler zu nahe kommen. Sie hat Regeln aufgestellt, nach denen sie behandelt werden will und achtet selbstverständlich sehr auf deren Einhaltung. Nach außen zeigt sie nicht gern ihre Gefühle, ja, sie kämpft ganz bewusst gegen ihre Trauer an und klebt sich für jeden Tag, an dem sie nicht geweint hat, einen Goldstern. Andrerseits gibt sie mit ihrer Freundin ratsuchenden Mitschülern (es geht natürlich meistens um Liebe) Ratschläge. Sie selbst hat die Enttäuschung über das Verhalten ihres ersten Freundes Scott nicht überwunden. Dabei durfte sich dieser nie erklären, warum es zu dieser peinlichen Situation kam. Da Scott jetzt neu in ihrer Schule und auch noch in ihrem Kurs ist, beginnt diese Freundschaft sich erneut zu entwickeln. Man nimmt als Leser teil an der Gedankenwelt dieses Mädchens und ist gefesselt und fasziniert.
Parker ist eine Läuferin und trainiert jeden Morgen vor der Schule. Sie will nicht als eine hilfsbedürftige Behinderte angesehen werden. Trotzdem braucht sie natürlich Menschen, die ihr zur Seite stehen.
In der Schule ist es Molly, die ihr erklärt, was die Lehrerin z. B. an die Tafel zeichnet, die sie in die Cafeteria, an den Parkplatz führt und mit der sie Hausaufgaben macht. Denn Parker ist intelligent und fleißig.
Täglich bindet sich Parker ein Tuch über die Augen, passend zur Gemütslage oder zum sonstigen Outfit. Solch ein Bild schmückt auch den Einband und weist darauf hin, dass dieses Mädchen organisch nichts sieht, aber sehr wohl sehend ist.
Für Leserinnen, die mit der Hauptperson des Buches über die große Liebe nachdenken wollen. Ein Buch, in dem sich die Mädchen wiederfinden, die ebenfalls Verlust und Enttäuschung erlebt haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.01.2017

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