Wie Hasenherz die Angst besiegte

Autor*in
Stein, Mathilde
ISBN
978-3-570-13072-8
Übersetzer*in
Brentani, Oliver
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
van Hout, Mies
Seitenanzahl
24
Verlag
Bertelsmann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hasenherz hat Angst. Angst, etwas zu sagen, wenn sich jemand beim Bäcker vordrängelt, Angst, ausgelacht zu werden, wenn er seine geblümten Lieblingshosen anzieht, und Angst vor dem Gespenst unter seinem Bett. Aber er findet in den Gelben Seiten Hilfe - beim Zauberbaum. Um zu ihm zu gelangen, muss er den finsteren Wald durchqueren. Hasenherz tritt auf seinem Weg Drachen, Spinnen, Hexen und Gespenstern mutig gegenüber, so dass der Zauberbaum ihn zum Löwenherz ernennt.

Beurteilungstext

Hasenherz nimmt, ganz mutig, sein Schicksal selbst in die Hand. Dass er in den Gelben Seiten nachschlägt auf der Suche nach Hilfe und unter der Rubrik “Hilfe für kleine Angsthasen” eine Anzeige findet “Zauberbaum. Garantierter Erfolg. Treffen nur nach Vereinbarung”, siedelt die Geschichte in unserer Zeit an. Begleitet von seiner weißen Katze macht Hasenherz sich auf den Weg - in einen märchenhaften Wald, in dem ihm sagenhafte Geschöpfe begegnen. Er muss, ganz märchenhaft, drei Prüfungen bestehen, nämlich die Begegnung mit Drachen, Spinne und Hexe. Sie alle werden als ganz furchtbar wild und abscheulich geschildert. Doch Hasenherz denkt an die Worte des Zauberbaums, er müsse vor den Geschöpfen des Waldes keine Angst haben, und tritt ihnen mutig entgegen. Und seine klaren Worte, dass er doch bitte durchgelassen werden wolle, denn er habe eine Verabredung mit dem Zauberbaum, wirken wie Lösungswörter. Die ungeheuerlichen Wesen lassen ihn passieren und erweisen sich als nette Wesen, wenn sie den Weg weisen oder Geschenke für den Zauberbaum mitgeben. Diese dreimal wiederkehrende Schilderung der Ungeheuer und die immer gleiche Auflösung geben dem Leser bereits Gewissheit, dass hier alles zum Happy End kommt - so, wie es sich auch für moderne Märchen gehört.
Die bildliche Umsetzung schafft es, angstauslösende Momente nachvollziehbar zu machen (wenn aus dem Dickicht des Waldes Augenpaare leuchten, eine Spinne mit riesigen Beinen Hasenherz bei weitem überragt, eine knochige Hexenhand aus dem von Fledermäusen bevölkerten Dunkel nach Hasenherz greift) und doch selbst keine Angst auszulösen. Das liegt zum einen an den Farben, die zwar im Wald dunkler werden, jedoch immer noch schön sind (Blau/Grün-Töne), an der auf jedem Bild zu sehenden Katze, die unbeeindruckt von etwaigen Gefahren begeistert mit dem Wollknäuel der Hexe oder den vorbeischwebenden Gerippen spielt, an den Gesichtern der Ungeheuer, die immer auch eine freundliche Interpretation zulassen, und der Leichtigkeit der Illustration, die Umgebung andeutet, aber nie bis ins Letzte ausmalt und vorgibt.
Hasenherz kommt innerlich gestärkt aus dem Wald zurück - und die Dorfszene, die auf erster und letzter Seite die gleiche ist, ist doch vollkommen anders. Hasenherz hat endlich seine Lieblingshosen an und kann die Welt mit einem Lachen genießen. Gleich scheint auch die ganze Ungebung freundlicher und offener zu sein.
Ein Buch, das nicht nur kleine Hasenherzen mehrmals ansehen werden!

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Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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