Wie essen keine Mitschüler

Autor*in
Higgins, Ryan T.
ISBN
978-3-948417-05-5
Übersetzer*in
Fischer, Andrea
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Higgins, Ryan T.
Seitenanzahl
40
Verlag
aaaa
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Düsseldorf
Jahr
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
2.020,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Penelope findet keine Freunde in der Schule – das hat Gründe, sie ist ein T. Rex und frisst Kinder. Doch eines Tages passiert etwas, was alles verändert.

Beurteilungstext

Als Penelope zum ersten Mal in die Schule geht, ist sie erstaunt. Ihre Mitschüler:innen sind Kinder. Die sind lecker, weiß Penelope, und so frisst sie alle auf. Aber das geht nicht, findet Frau Nudelmann, die Lehrerin. Und so muss Penelope alle wieder ausspucken. Seitdem haben alle Angst vor Penelope, auch wenn sie sich Mühe gibt, nur ganz selten ein Kind zu verspeisen. Doch die anderen bleiben besser auf Distanz. Eines Tages allerdings wird Penelope selbst gebissen, von Walter, dem Goldfisch. Nun weiß Penelope, wie es ist, gefressen zu werden, und sie kann das eigene Verlange besser kontrollieren. Und das führt auch schnell dazu, das Penelope von den anderen Kinder akzeptiert wird und Freunde findet. Ende gut, alles gut.
Diese Freundschaftsgeschichte macht einfach Spaß. Fast schon alltäglich muten die Alltagsszenen an, wenn sich die T. Rex-Familie auf den ersten Schultag der Tochter vorbereitet. Auch wirkt Penelope ausgesprochen friedlich, auch wenn sie ein Dino ist. Mit trockenem Humor wird dann sehr abrupt der Konflikt eingeführt, wenn Penelope einfach mal alle Kinder der Klasse verspeist. Gleichzeitig wird der Akt der Aggression aber auch relativiert, indem alle Kinder wohlbehalten wieder ausgespuckt werden können. Es ist diese Balance, die die Komik des Buches und seine Wirkung erzeugt. Das Dino-Kind zwischen den Kinder ist eine markante Protagonist:in, gleichzeitig aber auch Kinder mit allen Bedürfnissen und Wünschen. Die auch visuelle Hervorhebung knüpft an allgemeine Kinderfaszinationen an, spielt mit Sachzusammenhängen und treibt die komische Kombination auf die Spitze. Gleichzeitig wird recht konsequent ein typischer Kindheitskonflikt ausbuchstabiert, wenn das Lustprinzip der zivilisatorischen Anpassung entgegengestellt wird.
Die Bilder sind realistische Szenarien, zeigen die Figuren aber comicartig überzeichnet, konturgerändert und monochrom-digital koloriert. Die Szenenbilder stellen die Handlung in mittlerer Distanz wie auf einer Theaterbühne dar, wobei sich Szenenbilder und Vignetten abwechseln. Das betont den hybriden Charakter des besonderen Kindes in der alltäglichen Erfahrung.
Das vorliegende Bilderbuch macht viel Spaß – und ist auf jeden Fall zur Lektüre zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.11.2021

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