Wie ein flammender Schrei
- Autor*in
- Wahl, Mats
- ISBN
- 978-3-446-24640-9
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 204
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Teaser
Ellen ist neu an der Schule, weil ihre alkoholkranke Mutter die Miete nicht mehr bezahlen konnte. “An ihrer alten Schule hat es so etwas nicht gegeben”, sagt sie, Feueralarm, Prügeleien, ""da hätte ich bleiben sollen"". Vier Jugendliche versetzen die gesamte Schule in Angst und Schrecken. Die Lehrer sind machtlos, auch sie werden bedroht und beleidigt. Die Rektorin mahnt nicht zu pessimistisch zu sein und übersieht, wie sich die Lage immer weiter zuspitzt, bis am Ende alles in Flammen aufgeht.
Beurteilungstext
Ein zehn Liter Benzinkanister aus Spotlack steht im Vordergrund des Covers. Ein neonorangener Buchrücken und gleichfarbige Buchstaben, die das Wort ""Schrei"" in unseren Augen einbrennen lassen, machen den Leser neugierig...
Auch wenn Wahls ""Wie ein flammender Schrei"" vielerorts zerrissen wurde und nicht als sein ""bestes Buch"" betitelt wird, hat dieses Buch alles, was eine SchülerInnenlektüre mitbringen muss:
""Wie ein flammender Schrei"" glänzt zum einen durch eine fesselnde Handlung und wechselnde Handlungsorte. Die Protagonistin Ellen ist authentisch, ehrlich, keine unnahbare Heldin, sondern ein Mädchen aus der Unterschicht mit ihren ganz eigenen Problemen.
Die auftretenden Schwierigkeiten sind realer Natur, auch dann noch, wenn sie in einer Katastrophe enden. Es wird nichts beschönigt, nichts dramatisiert. Zum anderen regen besonders die wechselnden Einblicke aus Schüler- und Lehrersicht auf die auftretenden Gewalttaten, die verschiedenen Lösungsansätze und der vermeintliche Widerstand durch die Schulleitung zum Nachdenken an und lassen den Deutschlehrer bereits jetzt schon von Gruppenarbeit und Plenumsdiskussionen träumen.
Als zusätzlicher Pluspunkt lässt das angeschnittene Theaterstück und Bild der Antigone eine fächerübergreifende Bearbeitung und das Kennenlernen der griechischen Sagenwelt zu. Darüber hinaus würde sich die Frage anbieten, ob es nur Zufall ist, dass die Direktorin der Schule dieses Buches den gleichen Nachnamen trägt wie der König von Theben zur Zeit der Antigone
Die Geschichte Ellens ist tragisch, aber sicher kein Einzelfall und Schulmassaker aus unserem Alltag leider nicht mehr zu ignorieren. ""Ein flammender Schrei"" ist ein gutes, klar verständliches Buch.
Wer über Gewalt an Schulen reden will, wer nach ernsthaften Lösungen sucht, wer Zivilcourage stärken und SchlägerInnen keine Chance geben will, setzt bei dieser Lektüre richtig an.
Wer über die Beweggründe der TäterInnen philosophieren, Mitgefühl und Einsicht wecken möchte, der wird hier sicherlich enttäuscht werden.