Wie der Kiwi seine Flügel verlor

Autor*in
Krejtschi, Tobias
ISBN
978-3-7795-0301-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krejtschi, Tobias
Seitenanzahl
28
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie hat der Kiwi seine Flügel verloren? Mit dieser Frage setzt sich Tobias Krejtschi in diesem Bilderbuch auseinander. Eine Antwort findet er in den Mythen der Maori. Der Kiwi geht auf den Waldboden, um den Wald vor den Käfern zu retten. Dafür gibt er seine Flügel ab. Er ist der Einzige, der nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die anderen Tiere und bereit ist sein schönes Leben aufzugeben und die anderen zu retten.

Beurteilungstext

In Aotearoa, im Land der langen weißen Wolke lebten einst Tane Mahuta, der Wächter des Waldes und sein Bruder Tane Hokahoka, der Herr der Vögel. Um einer bedrohlichen Insektenplage zu entkommen, bittet der Herr der Vögel einen seiner Schützlinge fortan auf dem Waldboden zu leben, um die Heimat zu retten. Doch zu seinem Leid hat jeder Vogel eine Ausrede parat: Der Flötenvogel Tui fürchtet sich vor dem dunklen Waldboden. Pukeko, dem Vogel mit dem roten Schnabel, ist es zu feucht. Der Kuckuck Pipiwharauroa hat schlicht keine Zeit, denn er baut sein Nest und die Eule Ruru braucht Tageslicht zum Leben. Kein Vogel ist bereit die Baumkronen zu verlassen. Als letztes trifft Tane Hokahoka den Vogel Kiwi. Dieser willigt selbstlos ein, auf dem Waldboden zu leben, der Sonne zu entsagen, seine Flügel zu verlieren und sein schillerndes Federkleid gegen ein graubraunes Federkleid zu tauschen. Denn er weiß, dass sonst der ganze Wald stirbt. Der Kiwi ist seitdem berühmt und beliebt. Der graubraune Vogel ist auch heute noch das Wahrzeichen der Neuseeländer und sie tragen mit Stolz seinen Namen.
Eindrucksvoll und ohne erhobenen Zeigefinger erzählt allein der Text eine tiefgreifende Legende über das selbstlose Loslassen vertrauter und angenehmer Lebenssituationen und gleichzeitig die Erfahrung von großer Ehre, ganz ohne großem Pomp und ohne besondere Talente.
Tobias Krejtschi schrieb die Geschichte nach einem Mythos der Maori. Seine Bilder erinnern an die Kunst der Maori, das indigene Volk Neuseelands. Ihm ist es gelungen die Geschichte nur mit Bildern zu erzählen und der Rezipient erahnt die Beweggründe der Vögel. So ist die Angst in den Augen des Flötenvogels erkennbar und Pukeko hebt würdevoll sein Bein, auf dass es nicht nass werde. Ein besonderes Gestaltungsmittel stellen auch die schwarz-weiß Abbildungen neben dem Text dar. Ein aufmerksamer Leser wird in den Bildern weit mehr als nur die Begleitung des Textes erkennen. Gefühle, Erwartungen, Wünsche, Ängste und Traditionen werden dargestellt. Dabei spiegeln die zahlreichen Rot- und Brauntöne die Farben des Landes wider.
Dieses Buch bietet Kindern, aber auch Erwachsenen eine wunderbar Möglichkeit auf daheim auf dem Sofa oder im Klassenraum eine Reise ins Land der langen weißen Wolke zu unternehmen und dies scheint rundum gelungen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ms.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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