Wie das Wiesel dem Riesen den Marsch blies

Autor*in
Jeschke, Mathias
ISBN
978-3-414-82248-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rassmus, Jens
Seitenanzahl
60
Verlag
Boje
Gattung
Lyrik
Ort
Köln
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

46 Gedichte für neugierige Kinder. U.a. vom ungezogenen Opa, vom tapsenden, glucksenden Regentier, vom Blasebalg aus Pasewalk und von einer sommerlichen Begegnung zwischen Hummel und Hammel.

Beurteilungstext

Diesen Band eröffnet ein Gedicht, das das Thema Demenz in einem Gedicht mit vier Versen so darstellt, dass man über dieses Thema auch schmunzeln kann - das Kind jedenfalls hat seinen erkrankten Opa sehr lieb. Von einem Kinderbuchautor und Dichter, der ein solches Thema so federleicht und kindgerecht umsetzen kann, liest man vielleicht auch inhaltlich oder formell eher sperrige und ungelenke Gedichte. Das Gedicht mit dem Titel "Mein ungezogner Opa" steht wahrscheinlich deshalb so ziemlich am Anfang des Gedichtbandes. Es ist das inzwischen Neunte in der Reihe "Gedichte für neugierige Kinder". Und es geht so:

Oma hat den Hut verloren, / Opa wackelt mit den Ohren. / Oma macht das gar nicht froh: /Opa darf nicht in den Zoo!

Oma rückt die Blumenvase, /Opa popelt in der Nase. / Oma wird vor Wut ganz rot: /Opa kriegt kein Abendbrot!

Oma putzt das ganze Haus, / Opa streckt die Zunge raus. / Oma findet das nicht nett: / Opa muss sofort ins Bett!

Oma brät den toten Fisch, /Opa pupst am Mittagstisch. /Oma hat die Nase voll: /Opa darf zu uns, das find ich toll!

Fünfundvierzig weitere Gedichte finden sich in dem Band. Viele Titel sind auf Kinder abgestimmt. U.a. "Kleiner Zirkus mit O" in dem es um einen Floh geht. Dieses Gedicht macht sogar den Anfang des Reime-Reigens. Oder "Ohne dich", das gleich nach dem "ungezognen Opa" placiert ist. Es ist eine Liebeserklärung an einen Menschen, den ein Kind mag, ein Freund vielleicht, oder die Eltern. "Ohne dich wär's eimerdunkel. / Mit dir ist es schmusemunkel", heißt es da in der ersten Strophe. Und in der letzten von sieben: "Ohne dich wär's grausegrau. / Mit dir ist es blitzeblau. Jau!"

Gut ein Drittel der Gedichte überzeugen, insbesondere Kinder im Norddeutschen Raum (der Autor ist in der Lüneburger Heide aufgewachsen und verwendet auch Begriffe, die im Süden weniger geläufig sind). Aber die anderen zwei Drittel machen immer wieder mal Mühe, was die Frage aufwirft, ob die Auswahl sorgfältig genug erfolgte; einige Gedichte wurden nämlich auch schon in einem anderen Gedichtband für eine andere Zielgruppe veröffentlicht.

Jedes Gedicht ist mit einer (meist) humorvollen Strichzeichnung ausgestattet, immer, wie auch die Cover-Abbildung vom "Wiesel, das dem Riesen den Marsch blies", mit einem dunklen Grün-Ton kontrastiert.

Die Reihe: "Gedichte für neugierige Kinder" macht ein nicht zu unterschätzendes, wertvolles Angebot, Kindern spielerisch Lyrik, Poesie, Reimgefühl nahezubringen. Dieser Band schafft es auch wieder, wenngleich er nicht in allen Teilen überzeugen kann. Er ist trotzdem - unter Berücksichtigung der beschriebenen Einschränkungen - empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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