Wie Brausepulver im Bauch

Autor*in
Feher, Christine
ISBN
978-3-570-16504-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bunge, Daniela
Seitenanzahl
224
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ein Buch von der ersten Liebe im Grundschulalter.

Beurteilungstext

Wer die Grundschule kennt, weiß, dass ab Ende Klasse 3 oder Anfang Klasse 4 die Liebe ein wichtiges Thema für viele Kinder ist. Für manche eher abstrakt, für andere wird das sich Verlieben sehr konkret, mal einseitig, mal erwidert, mal langanhaltend, mal auch nur für eine sehr kurze Zeit. Daher ist es wichtig, dass Kinder sich in fiktiven, literarischen Texten mit dem Thema, seiner Vielfalt und der damit verbundenen Irritationen auseinandersetzen.

Liebe ist dann auch das zentrale Thema in dem Buch "Wie Brausepulver im Bauch", in dem Frieda und Anselm sich ineinander verlieben und der Prozess der Annäherung detailliert dargestellt wird. Geschickt wird in interner Fokalisierung abwechselnd aus Friedas und Anselms Sicht das Geschehen geschildert. Das bietet großes Potential, um nicht nur das Innenleben dieser beiden Figuren mit all ihren Gefühlen und Gedanken einzufangen, sondern auch, um die ein oder andere Situation aus zwei Perspektiven lesen zu können.

Die Erzählung beginnt mit Friedas Sicht auf eine unschöne Szene, weil Anselm Frieda in der Klasse wegen ihrer Fünf in der Mathearbeit abkanzelt und Frieda zurückgiftet: "Ich bin nun mal nicht so ein hobbyloser Nerd wie du, der den ganzen Nachmittag zu Hause hockt und keine Freunde hat." Nein, hier steckt noch kein "Was sich liebt, das neckt sich" drin, sondern deutliche gegenseitige Abneigung. Das ändert sich aber schnell und beide wissen gar nicht so recht, warum. Friede hilft Anselm dabei, sichere im Fahrradfahren zu werden und als sie dann im Verkehrsunterricht einen Unfall bauen, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Liebe gibt es nicht ohne Eifersucht (wirklich?), daher muss sich natürlich auch noch Friedas beste Freundin Emily in Anslem verlieben (oder zumindest so tun, als ob), dieser Schwenk der Erzählung wird aber relativ unkompliziert geklärt. Und als dann auch noch die Klassenreise kommt, werden Frieda und Anselm ein richtiges Paar und können auch trotz Neckereien vor der Klasse zueinander stehen.

Die Erzählung steckt voller Standardsituationen, die vielleicht damit typische Wege des Verliebtseins im Grundschulalter einfangen - nur leider gehen sie kaum darüber hinaus. Und so balanciert das Buch zwischen „typisch" und "stereotypisch". Dass Frieda als Mädchen in Mathe schlecht ist und das Mathegenie Anslem im Praktischen nicht so geschickt ist, dass Frieda in Klasse 5 auf eine Gesamtschule und Anselm auf "Das Gymnasium für besonders begabte Kinder" gehen wird, dass Tipps ausgetauscht werden, wie man sich für ein Treffen anziehen sollte, dass die Gunst des kleinen Bruders von Anselm wichtig ist usw. usf. - das hat man alles so schon gelesen. Ebenso typisch sind die schulischen und familiären Konstellationen und Situationen. Dabei hätte die Zentrierung des Erzählens auf die Elemente des Verliebens im Leben der beiden Kinder viel Potential gehabt, um gerade neben Standardsituationen auch Neues, Überraschendes, Quertriebiges aufzunehmen.

So wird dieses Buch Kindern am Ende der Grundschule vielleicht ein prototypisches Modell des Verliebens bieten, und wer schnell genug für 224 Seiten liest, darin auch Lesevergnügen finden - einen nachhaltigen Eindruck wird das Buch aber wohl kaum hinterlassen.

Christoph Jantzen

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 29.04.2019

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