whisper
- Autor*in
- Abedi, Isabel
- ISBN
- 978-3-401-05369-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 274
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Teaser
Vor dreißig Jahren, fast auf den Tag genau, wurde in dem Haus, in dem Noa mit ihrer Mutter und Gilbert ihre Ferien verbringt, jemand umgebracht. Die Leiche wurde nie entdeckt. Das Haus teilt sich Noa mit und führt sie auf die Spur des Mörders. Mit Hilfe von David, in den sich Noa verliebt, kommt sie dem schrecklichen Geheimnis auf die Schliche. Whisper ist der Name, der dem Haus von Noa gegeben wird...
Beurteilungstext
"Schneewittchen" - diese Worte stehen quer über den Spiegel geschrieben in Noas Zimmer, als sie es bezieht und sich wohnlich darin einrichten möchte. Das Säubern des Spiegels ist ganz schön anstrengend, die Buchstaben sind nur schwer weg zu bekommen. Zunächst macht sich die Heldin in Isabel Abedis neuem Jugendroman keine Gedanken darüber, wer dieses Wort geschrieben haben könnte. Sie ist noch damit beschäftigt, zu sich selbst zu finden und sie macht es sich nicht leicht. Und sie hat es auch nicht leicht: Ihre Mutter, die berühmte Schauspielerin, die es liebt, ewig im Mittelpunkt zu stehen und dabei die Interessen ihrer Tochter überhaupt nicht beachtet, deren ewig wechselnde Männergeschichten und ein Erlebnis aus ihrer jüngeren Vergangenheit erschweren Noa ihren Selbstfindungsprozess. Einzig Gilbert, der schwule Freund der Mutter zeigt viel Verständnis für Noa, kann ihr die Mutter aber auch nicht ersetzen. - In dieser Situation glaubt sie, die richtige Entscheidung getroffen zu haben als sie sich gegen einen Urlaub mit ihren Freunden und für diesen Familienurlaub in einem fünfhundert Jahre alten Bauernhaus entschloss. Wie entscheidend dieser Urlaub für ihr weiteres Leben sein wird, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
So beziehen die drei in einem abgelegenen Dorf ein malerisches, altes Bauernhaus und beginnen damit, es sich darin gemütlich zu machen. Doch das Haus birgt ein Geheimnis. Ein Geheimnis, in das einige Dorfbewohner verstrickt sind, das aber für alle Ewigkeit verborgen bleiben sollte. Erst nach und nach stößt Noa, gemeinsam mit David, dem Sohn der örtlichen Gastwirtin, auf Spuren eines dreißig Jahre zurückliegenden Verbrechens. Bei einer aus einer weinseligen Laune heraus von Gilbert inszenierten und dann von den beiden jungen Leuten fortgesetzten Geisterbeschwörung spricht wirklich ein Geist zu ihnen und animiert die beiden einen Mord aufzuklären, der in diesem alten Bauernhaus stattgefunden haben soll. Nun ist guter Rat teuer. Hatten beide eine Sinnestäuschung oder sollen sie den Fakten nachgehen? Sie entschließen sich dafür, der Sache auf den Grund zu gehen.
Spannend und voller emotionaler Tiefe versetzt Isabel Abedi den Leser in die Welt der beiden jungen Akteure, die sich auf der Suche nach der Wahrheit und dem lange verborgenen Geheimnis des Hauses, das Noa anschließend " Whisper" tauft, finden und lieben lernen.
Auf fesselnde Art und Weise verknüpft die Autorin hier eine Kriminalgeschichte, die auf das Verständnis von jungen Menschen baut, mit den Lebensgeschichten von Noa und David, die es in ihrer Gegenwart nicht leicht haben das Leben zu meistern und immer stark zu sein. Denn auch das Mordopfer Eliza war zum Zeitpunkt ihres Todes erst achtzehn Jahre alt und litt sehr unter dem Verlust ihres geliebten Bruders und noch mehr unter der Missachtung ihres Vaters, in dessen Welt sie nur am Rande existierte, von ihm jedoch nicht wahrgenommen wurde.
Äußerst feinfühlig geht die Autorin mit den Gefühlen der Jugendlichen um.
Der Leser spürt die Spannung, das Kribbeln und die Zweifel der Protagonisten, er fiebert mit, was als nächstes passiert und ist hautnah am Geschehen beteiligt. Einfach meisterhaft und faszinierend. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Bravo! Sehr empfehlenswert!