Whisper
- Autor*in
- Abedi, Isabel
- ISBN
- 978-3-401-06116-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 274
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 16-jährige Noa kommt mit ihrer Mutter, einer bekannten Schauspielerin und deren bestem Freund von Berlin in ein kleines Westerwald-Dorf. Dort haben sie ein altes Haus als Feriendomizil gemietet. Mysteriöse Zeichen deuten schon bald darauf hin, dass das Haus ein Geheimnis umgibt. Zusammen mit David, einem Jungen aus dem Dorf, versucht Noa dem Rätsel der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Die aufregende Suche nach der Wahrheit führt auch die beiden Jugendlichen einander näher.
Beurteilungstext
Das Cover von Isabel Abedis zweitem Jugendroman "Whisper", ein blutroter Juwel vor einem nachtschwarzen Hintergrund, erinnert an ein Stephen-King-Buch. Tatsächlich ist der Autorin ein Thriller gelungen, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Spannung versetzt. Ausgangspunkt der Haupthandlung ist ein Gläserrücken, durch das Noa und David, die beiden jugendlichen Protagonisten, mit Eliza in Kontakt treten, die vor 30 Jahren, an ihrem 18. Geburtstag, in ihrem Ferienhaus ermordert worden ist. Elizas Verschwinden wurde niemals aufgeklärt. Dieser Aufgabe wollen sich Noa und David stellen. Schritt für Schritt kommen sie der Wahrheit näher und geraten dabei in Abenteuer und Gefahren. Wohl dosiert liefert Abedi ein immer neues Puzzleteil, mit deren Hilfe die Wahrheit nach und nach ans Licht kommt: ein geheimnisvoller Dachboden, alte Fotos, das Schweigen der Dorfbevölkerung, auffällige Parallelen zwischen Eliza und Noa... Der Leser ist Noa und David dabei immer ein Stück voraus, da jedes Kapitel mit einem kurzen Eintrag aus Elizas Tagebuch eingeleitet wird. Doch am Ende nimmt die Handlung eine Wendung, die auch für den Leser völlig überraschend ist. In balancierter Weise verbindet die Autorin die spannungsgeladene Haupthandlung mit Noas Beziehungsgeschichten. Zum einen wird die schwierige Beziehung zu ihrer extrovertierten, flippigen Mutter thematisiert, neben der es Noa schwer fällt, einen eigene Position zu finden. Zum anderen beschreibt Abedi auf eine authentische und feinfühlige Weise, wie sich zwischen Noa und David eine Liebesbeziehung entwickelt. Wenig überzeugend ist dagegen die Darstellung der Dorfbevölkerung. Sie ist zuweilen klischeehaft und von negativen Vorurteilen geprägt. Auch die dargestellte Schlachtszene scheint eher in das Mittelalter als in die Westerwälder Gegenwart zu passen. Adedis Schreibstil ist gut verständlich. Metaphern sind funktionsgebunden, verdeutlichen Aussagen oder wecken Erwartungen. Die Sprache der beiden Jugendlichen ist realitätsnah.