Wer will fleißige Handwerker sehn?

Autor*in
Bußhoff, Katharina
ISBN
978-3-359-03017-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bußhoff, Katharina
Seitenanzahl
10
Verlag
Eulenspiegel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2021
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Auf der Grundlage des alten Kinderliedes: "Wer will fleißige Handwerker sehn?" werden die einzelnen Strophen in Text und Bild dargestellt.
In diesem Buch sind nacheinander die einzelnen Berufe durch gezeichnete Kinder zu erkennen. Der Beruf des Maurers, des Glasers, des Malers, des Tischlers, des Schusters, des Schneiders und des Bäckers. Weiterhin ist das Lied in Notenform zu finden.

Beurteilungstext

„Wer will fleißige Handwerker sehn?“, kommt hier in DIN A-5 Größe auf abwaschbarem Hartkarton daher. Auf 10 gezeichneten, bunt illustrierten Seiten stellen Kinder die einzelnen Berufe vor. Die letzten drei Seiten dienen dazu die heimgehenden und tanzenden Kinder, im bunten Reigen, darzustellen. Jeder einzelne Beruf ist mit charakteristischen Werkzeugen und Merkmalen dargestellt und leicht zu erkennen – wenn man sie dann kennt -. Als langgediente Erzieherin war dieses Lied ein ständiger Weg-Begleiter und es stellt sich die Frage: Ist ein solches Buch noch zeitgemäß? Da werden Berufe dargestellt, die aus der allgemeinen Wahrnehmung fast völlig verschwunden sind. Natürlich gibt es noch den Schnellschuster und auch den Änderungsschneider, doch in unserer Lebenswirklichkeit sind sie genauso wenig zu sehen, wie der Glaser, der dank meiner beiden Brüder in Kindheitstagen ein oft gesehener Handwerker in unserem Hause war.
Da dieses Buch ab dem 2. Lebensjahr empfohlen wird, ist es klar, dass diese Berufszweige erklärt werden müssen. Gut gefällt mir, dass alle gezeichneten Werkzeuge gut und deutlich erkennbar sind. Diese Bilder laden den kleinen Leser/Leserin zum Suchen und Wiederfinden ein. Kleine lustige Begebenheiten, wie z.B. zwei Mäuse sitzen auf der Buchseite des Schusters, in einem alten, kaputten Schuh, halten ein Schild hoch und machen eine grimmige Mine. Warum wohl? Das habe ich mich auch gefragt und da ich kein Spanisch spreche, musste ich erst nachschauen. Übersetzt heißt es wohl: „Du wirst nicht durchkommen“. Damit wollte die Autorin wohl die in Standby gefallene Vorleseperson wachrütteln. Oder auf der Seite mit dem Abschlussreim "… tripp trapp drein, jetzt gehen wir von der Arbeit heim" zieht ein Kind ein Kleinkind in einem Bollerwagen. Dieses weint erbärmlich und hält einen dicken Hammer fest. Die Frage, warum weint das Kind, obwohl die anderen alle fröhlich lachen, ist recht spannend. Ob es sich auf den Finger gehauen hat? Oder ist es wütend darüber, dass das lustige Spiel vorüber ist? Oder könnte es der verlorene Schnuller sein, der auf dem vorangegangenen Bild unter dem Tisch liegt? Der Autorin ist es mit diesen liebevollen Details gelungen, das Buch interessant zu machen und zur Wortschatz Erweiterung beizutragen.
Gelungen finde ich auch, dass z. B. die Schneiderin eine elektrische Nähmaschine auf dem Tisch stehen hat. Hier sehe ich einen Versuch das alte Volkslied zu aktualisieren. Auf der Suche nach der Frage ist das Buch überhaupt noch zeitgemäß, wäre ein Argument dafür, dass die Melodie eigentlich fast allen bekannt ist. Gemeinsames Singen heißt Wohlfühlatmosphäre und Nähe, die stets große Bedeutung im Umgang mit Kindern haben. Was ich mir zusätzlich gewünscht hätte, wäre der Mut, auch Berufe hinzu zu nehmen, die den Kindern bekannt sind, wie z.B. (mein kläglicher Versuch) …schnipp, schnipp, schnapp der Friseur, der schneidet Haare ab. Warum sollte sich altes Liedgut nicht erweitern lassen? Wenn sich Inhalte zu weit von der Lebenswirklichkeit entfernen, wie z.B. „…jetzt fahrn wir übern See.. auf einer hölzern Wurzel…“, dann werden sie, meiner Meinung nach, irgendwann nicht mehr gesungen.
Abschließend würde ich auf die gestellte Frage antworten: Ja, dieses Buch hat seine Berechtigung und ich bin mir sicher, dass es kleine Leser/Leserinnen finden wird, die es lieben, und es wird so zur Erhaltung eines alten Liedgutes seinen Beitrag leisten. Mein Fazit lautet daher: Empfehlenswert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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