Wer tanzt schon gern allein? Bilder, Geschichten und Gedichte zur Demokratie
- Autor*in
- Gruß, Karin
- ISBN
- 978-3-7795-0634-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 22,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein (Vor-)Lesebuch zum Thema Demokratie – mit vielfältigen und vielgestaltigen Texten und Bildern zu einem aktuellen Schwerpunkt der gesellschaftlichen Entwicklung.
Beurteilungstext
Deutschland hat eine offene Gesellschaft. Trotz aller (auch berechtigter) Kritik leben wir in einem Land, das unterschiedliche Menschen zusammenbringt und verschiedene Lebensentwürfe toleriert. Dass das kein Selbstläufer ist, sondern eine Errungenschaft, die verteidigt werden muss, zeigen die Autor*innen dieses Buches.
Karin Gruß gibt diese Sammlung von Geschichten, Gedichten, Bildern und anderen Artefakten heraus. Auf gut 100 großformatigen Seiten finden sich unterschiedliche Texte zu ganz verschiedenen Themen. Sie sind zumeist als (Vor-)Lesetexte konzipiert, kurz gehalten und für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter geschrieben. Die Texte thematisieren mal mit viel Witz und mal mit Nachdenklichkeit ganz unterschiedliche Fragen unserer Demokratie: sichtbare Erfahrungen mit multikulturellem Zusammenleben, zum Beispiel beim Essen im Kindergarten, empörte Nachfragen zur Mündigkeit bei Wahlen, zur Beteiligung von Kindern, etc. Es finden sich Texte, die in metaphorischer Form die Mechanismen der Demokratie erläutern und solche, die federleicht Phänomene des demokratischen Alltags thematisieren oder Einblicke in andere, auch bedrückende Realitäten bieten. Vielfalt, Diversität und damit zusammenhängende Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens sind Themen dieses Buches. Ausgestaltet werden sie von ausgezeichneten Autor*innen (z.B. Herrmann Schulz, Heinz Janisch und Uwe-Michael Gutzschhahn) und Illustrator*innen (z.B. Britta Teckentrup, Martin Baltscheit und Tobias Krejtschi), die in dichten Geschichten, manchmal auch in gereimt-verdichteter Sprache und oft in Spannung von Bild und Text – oder gleich als Comic-Panels gestaltet – ihre Überzeugungen, Erfahrungen und Fantasien zum Thema machen. Der Band hat durchaus programmatischen Charakter und er ist getragen von der festen Überzeugung, dass Vielfalt und Diversität Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Demokratie sind. In dieser Hinsicht ist der Band durchaus auch instruktiv. Gleichzeitig schaffen die beteiligten Künstler*innen allerdings eine ästhetisch anspruchsvolle Realisierung, die damit auch gewährleistet, dass die Texte nicht eindimensional und platt-pädagogisierend wirken, sondern dass in ihnen ein Raum zum Weiterdenken und Sprechen über das Fremde und eigene Erfahrungen eröffnet wird. Das gelingt überzeugend und kann hier nachdrücklich empfohlen werden.
Michael Ritter