Wer morgens lacht

Autor*in
ISBN
978-3-407-81143-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie lebt man weiter, wenn die Schwester plötzlich verschwindet? Wie lebt man als Schattenkind? Wie lebt man mit Schuld? Die Ich-Erzählerin versucht aus dem erdrückenden Schatten der vermissten Schwester herauszutreten durch das Schreiben. Aber erst die Gespräche mit einer guten Freundin und die Konfrontation verhelfen zu einem Neuanfang.

Beurteilungstext

Die Ich-Erzählerin Anna lebt mit einem Trauma- ihre vermisste Schwester beherrscht ihr Denken und ihre Träume. Ihre Schwester beherrscht ihr Leben noch immer. Anna versucht durch eine Schreibtherapie, die Vergangenheit zu bearbeiten. Aber wie sieht die Wahrheit aus, wenn es um Erinnerung geht? Erinnerungen sind hinterlistig, selektiv, sie verdrängen und verdrehen. Erinnerungen kommen ungefragt und assoziativ. Aber Erinnerungen helfen auch, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Anna merkt, dass dies nicht allein zu bewältigen ist. Sie, die allen misstraut, beginnt zu erzählen und sich langsam zu öffnen. Sie muss erfahren, dass vieles nicht so war, wie sie es sah. So rücken ihr Familienleben, das Leben der Schwester und das Leben der geliebten Oma in ein neues Licht.
Das Buch fordert die Leserin. Es zeigt, dass nahezu alle Menschen Gefangene der Situation sind. Je weniger sie darüber reden, desto größer werden die Missverständnisse, die Fehldeutungen und das eigenen Unglücklichsein.
Das Buch stellt die Frage, was Schuld ist und wie man mit ihr leben kann. Eine gute Freundin, die geduldig zuhört und nicht gleich Antworten hat, ist Gold wert.

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Diese Rezension wurde verfasst von fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010