Wer ist hier der Boss
- Autor*in
- Hänel, Wolfram
- ISBN
- 978-3-8339-3730-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 135
- Verlag
- Baumhaus
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die ersten drei Folgen der TV-Serie “Endlich Samstag!” - das Buch zum Film.
Beurteilungstext
Jeder Band der Reihe hat drei in sich geschlossene Episoden zu bieten, die dennoch zu einer umfassenden Geschichte zusammenwachsen, die auch über den einzelnen Band hinausgeht. Es ist die Geschichte der Band "Endlich Samstag!", die dabei ist, sich zu finden, sich einen - zunächst ganz räumlich zu verstehenden - Platz zu erkämpfen. Dieser Weg wird unterbrochen durch selbst gemachte Hindernisse, wie sie die Daily Soaps zu bieten haben. Hier ist es über alle bisher erschienenen Bände hinweg die zickige Max, die allerdings etwas kann und "drauf hat", das allerdings mit Startallüren zu demonstrieren weiß und die Ergebenheit ihrer Fans (und der anderen Bandmitglieder) huldvoll entgegenzunehmen denkt. Diese Situation führt dazu, dass immer wieder der Gedanke der Gemeinschaft, des Miteinanders, das Hintansetzen der eigenen Bedürfnisse um der Gruppe und des Erfolgs willen diskutiert werden muss.
Im Grunde bleiben sich die Probleme gleich: Einer schert aus der Gruppe aus, um einen Aalleingang zu wagen, immer natürlich in der Überzeugung, im Recht zu sein, etwa Max, die sich für eine begnadetet Künstlerin hält und ihr Talent bei der Gruppe verschwendet sieht (aber trotzdem jedes Mal wieder sofort zur Band zurückkehrt, wenn die sie haben will); oder Vinnie, der für sich Sonderrechte sieht, weil er die Band managt, und deshalb nie etwas mit den anderen abspricht. Es ist ein weiter Weg von einem chaotischen Haufen jugendlicher Individualisten zu einer Band, in der jeder bereit ist, Verantwortung zu übernehmen - und dieser Weg ist im Grunde Thema einer jeden Episode.
Darum herum ranken sich weitere Themen und Probleme, auch aus dem Erwachsenenbereich. Am stärksten greift hier der jahrzehntelange Streit der Väter von Vinnie und Lorenz, die nebeneinander ihre Geschäfte haben und seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen und den Streit am liebsten auch auf ihre Kinder ausgeweitet sehen möchten (Romeo und Julia lassen grüßen).
Episode 1, "Wer ist hier der Boss?" erzählt davon, wie Max aus der Gruppe aussteigt, weil sie mehr Recht für sich haben will. Dafür stößt Georg zu ihnen, der Hobbyfilmer, der fortan alle Szenen auf seinen Videos bannen wird.
Episode 2, "Bringt's die neue Sängerin?" führt Philippa als Person ein, die Kusine von Lorenz, die von nun an eine heftige Konkurrenz für Max sein wird, denn sie singt ganz ausgezeichnet.
Episode 3, "Die Gitarre im Bach", gipfelt in der Auseinandersetzung der beiden weiblichen Wesen Max und Pip. Ein Happy End ist nicht in Sicht, und jede Versöhnung und Lösung kann immer nur zeitweise sein - erfreulich eigentlich, weil so das kitschige glückliche Ende weitgehend vermieden wird.
Wolfram Hänel erzählt die Geschichte lebendig, im Präsens, vermittelt dem Leser so den Eindruck, den Augenblick selbst zu erleben. Ohne Pathos, umgangssprachlich, ohne in Jugendsprache zu entgleisen oder sich anzubiedern, schreibt er die ersten drei Episoden der Serie.