Wer die Nachtigall stört ...

Autor*in
Lee, Harper
ISBN
978-3-499-21754-8
Übersetzer*in
Malignon, Claire
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
446
Verlag
Rowohlt
Gattung
Taschenbuch
Ort
Reinbek
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Scout und ihr älterer Bruder Jem leben mit ihrem Vater, der ein Rechtsanwalt ist, in den Südstaaten zur Zeit der großen Wirtschaftskrise. Das Leben dort ist geprägt von Vorurteilen und Rassismus gegenüber Schwarzen. Als ihr Vater den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigt, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt haben soll, bekommen die beiden Jugendlichen die Auswirkungen von rassistischem Gedankengut und Vorurteilen am eigenen Leib zu spüren und geraten dabei selbst in Gefahr.

Beurteilungstext

Das Buch zeigt ein typisches Leben in den Südstaaten von Amerika in den 30er Jahren zur Zeit der großen Wirtschaftskrise. Die Leute sind arm, aber stolz. Die Geschichte wird aus der Sicht einer der Hauptfiguren, der neunjährigen Scout geschildert. Sie und ihr Bruder Jem sind Mitglieder der weißen amerikanischen Mittelschicht und kommen aus einer der “alten” , gebildeten Familien im Süden.
Die Lebenswirklichkeit der Menschen zu dieser Zeit ist geprägt von Vorurteilen, rassistischem Gedankengut und die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung wird nicht als Unrecht empfunden.
Als Atticus Finch eines Tages die Verteidigung des schwarzen Landarbeiters Tom übernehmen muss, bricht die harte Wirklichkeit mit ihren hässlichen Seiten auch in das Leben der beiden Geschwister ein. Sie müssen lernen mit Anfeindungen und Beleidigungen klar zu kommen und für die eigenen Überzeugungen einzustehen, auch wenn diese
sich nicht mit denen der Mehrheit decken.
Als Vorbildfunktion dient hier ihr Vater Atticus, der den demokratischen Grundsatz vertritt, dass alle Menschen vor Gott und dem Gesetz gleich sind. Er versucht seinen Kindern diese moralischen Werte und den Respekt vor den Menschen gleich welcher Hautfarbe zu vermitteln. Nicht immer deckt sich Recht und Gerechtigkeit.
Das Buch zeigt, dass das Erwachsenwerden nicht immer leicht ist, das man die (Spiel-)Regeln der Gesellschaft lernen und beachten, aber auch hinterfragen muss.
Ein wundervolles Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rrs.
Veröffentlicht am 01.01.2017

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