Wer das liest, findet viele Freunde

Autor*in
Hirvonen, Hannu
ISBN
978-3-95939-090-3
Übersetzer*in
Lembcke, Marjaleena
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Rammensee, Lisa
Seitenanzahl
32
Verlag
Bohem Press
Gattung
Bilderbuch
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dackel Daniel findet eine Flaschenpost, und da er nicht lesen kann, geht er zuerst zum Ackergaul Arne, dann gehen beide zum klugen Schafbock, der wiederum schlägt vor, die Ente Alli aufzusuchen ... Die Tiere werden immer mehr, bis sie endlich auf der Kekoinsel ein Mädchen finden, das ihnen den Brief vorliest: "Wer das liest, findet viele Freunde."

Beurteilungstext

Jedes der Tiere hat eine Idee, was in dem Brief stehen könnte, und kein Tier möchte zugeben, dass es nicht lesen kann, und so kommen sehr komische Ideen zustande, die alle zeigen, dass diese Tiere ein bisschen egozentrisch sind: Der Ackergaul, der Blumen liebt, meint, es stünde etwas über Blumen drin; der Schafbock, der boxt, meint, es sei eine Einladung zu einem Boxturnier, und die Ente will Möwen erkennen, die auf einem frisch gepflügten Feld nach Würmern suchen. Die Möwen wiederum haben die Idee mit der Kekoinsel, und tatsächlich wird den Tieren dort geholfen. Das Mädchen dort freut sich über die Gesellschaft, denn es ist ein bisschen einsam. Am Ende feiern alle ein Fest, auch der Opa des Mädchens kommt hinzu und versorgt alle.
Die Illustrationen deuten an, dass das Mädchen sich die Geschichte ausgedacht und um ihre Spielzeugtiere herum entwickelt hat, denn auf der Doppelseite, auf der der Opa hinzukommt, sind die Tiere deutlich kleiner als vorher abgebildet und werden von dem Kind bewegt. Auch im Text gibt es eine solche Andeutung: "Sitzt du hier wieder ganz allein?" fragt der Opa, und im Text wird die Vermutung geäußert, dass er wohl nicht mehr ganz gut sehen könne. Mit den Worten "Natürlich nicht" stellt das Mädchen ihm die Tiere vor, und er spielt das kindliche Fantasiespiel mit.
Für Kinder wird aber zumindest offen bleiben, ob die Geschichte eine ist, die das Mädchen sich ausdenkt oder die tatsächlich geschieht - ganz im Sinne der Unschlüssigkeit oder Ambivalenz von Fantastik.
Hinter der Geschichte steht eine Botschaft, aber sehr unaufdringlich: Nur weil die Tiere alle nicht ohne Hilfe sein können - weder den Brief lesen noch den Weg bewältigen, bewahrheitet sich der Inhalt des Briefes: Sie finden Freunde, weil sie Unterstützung brauchen.

Die unspektakuläre, einfach erzählte Geschichte ist mit farbenfrohen doppelseitigen Illustrationen bebildert. Diese Illustrationen strahlen eine üppige Sommeratmosphäre aus, mit bunten Blumen, zartblauem Himmel und frisch wirkendem Wasser.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 05.02.2023