Wenn Kubaki kommt

Autor*in
STEGER, H. U.
ISBN
978-3-257-00582-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
STEGER, H. U.
Seitenanzahl
56
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kubaki ist ein aus Latten gezimmertes Pferd, das Nick und Anni in den Trödelladen von Sepp holt. Dort will das Pferd den beiden Kindern die “ganze Welt zeigen”. Der Enterich folgt den dreien unauffällig durch Städte, Länder und Landschaften.

Beurteilungstext

Im Trödelladen von Sepp beginnt die Reise. Warum hat der Trödler einen Hobel in der linken Hand? Will er ungeschickt Völker und Menschen, Sitten und Eigenheiten nach seinen Vorstellungen zurechthobeln? Er ist vierschrötig und trotz breiten Grinsens unsympathisch. Und so wundert es nicht, dass die portraitierten Menschen unsympathisch in groben bis beleidigenden Karikaturen dargestellt werden: die dickbusige Italienerin im BH; das schwer bewaffnete Maffioso-Baby; die Araber, denen die Hakennasen über den Mund gewachsen sind; der wulstlippige Negerhäuptling mit zwei Lieblingsfrauen; die fetten Maharadschas, die von magersten Kulis auf den Elefanten gezogen werden; die Chinesen, die immer noch Mao-Look tragen; der Mexikaner mit holzgeschnitztem überdimensionalem Gebiss. Einzig die Holländer geraten dem Zeichner freundlich, und er geht liebevoll mit ihrer von ihm erfundenen Windmühlen-Marotte um.
So weit die Menschen. Aber auch die Volks-Charaktere kommen nicht viel besser weg. Ein Vorurteil reiht sich ans andere: Italiener lärmen und schreien; die Menschen vom Balkan und Vorderen Orient stehen und sitzen auf der Straße und spielen; Afrikaner schlafen; Araber lauschen lieber dem Märchenerzähler aus 1001-Nacht, statt sich um das Leck im Öltank oder um die maroden Fahrzeuge zu kümmern; in Russland steht man Schlange und bewegt sich auf Bretterwegen durch den Matsch; in Indien ziehen sogar die Ratten in der Elefantenprozession mit; usw. usw. Ganz makaber wirkt die Darstellung der USA, wenn die Reklame auf einer Hochhauswand “Smoke” heißt und darunter ein undeutliches Bild ist, das durchaus ein rasendes Flugzeug sein könnte. Hier hört die Toleranz des Betrachters endgültig auf.
Ich habe keine Freude an dem Buch gehabt, habe mich über den einfältigen bis bösartigen Humor nicht amüsiert und wüsste nicht, welchem meiner Enkel zwischen 11 und 2 Jahren ich so etwas schenken sollte.

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Diese Rezension wurde verfasst von BW-BL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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