Wenn er kommt, dann laufen wir

Autor*in
Klass, David
ISBN
978-3-401-05898-6
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
326
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist ein uraltes Kinderspiel: "Und wenn er kommt, dann laufen wir". Wer kommt? Der schwarze Mann, das Böse an sich. Logisch, dass alle weglaufen. Doch wenn man nicht weglaufen kann, nicht weglaufen darf?

Beurteilungstext

So geht es dem Ich-Erzähler Jeff, als er von seinen Eltern erfährt, dass sein Bruder Troy, der wegen Mordes lebenslänglich im Gefängnis sitzen sollte, begnadigt und nach Hause kommen wird.
Jeff hatte seit der Tat des Bruders darunter gelitten. Er weiß aus tiefstem Herzen, dass sein Bruder böse ist und die Familie und alles, was ihnen lieb und teuer ist, vernichten wird. Doch sein Vater, ein gläubiger Mann, glaubt an das Gute im Menschen und seine Mutter, eine labile, depressive Frau, möchte, dass alles gut wird und alle lieb zu einander sind. Die Familie war nach der Tat aus Buffalo in die Kleinstadt Pineville gezogen, um ohne Vorbelastung neu anfangen zu können.
So kommt Troy zurück und nach und nach zerbricht alles, was Jeff sich bisher aufgebaut hat. Seine Freundin verlässt ihn, weil ihr Vater darauf besteht, nachdem er von Troys Vorleben erfahren hat. Sein bester Freund lässt ihn im Stich, weil Troy bei seinem Vater im Laden arbeitet und Jeff seinen Freund nicht gewarnt hat.
Jeff erinnert sich noch gut, wie er behandelt wurde, nachdem sein Bruder die Tat begangen hatte, obwohl er nichts dafür konnte. Er fürchtet sich davor, dass sich alles wiederholt.
Doch genauso kommt es. Niemand außer ihm nimmt wahr, wie gefährlich Troy in Wirklichkeit ist, gebrochen durch die Erfahrung im Gefängnis, aber auch uneinsichtig, einer von denen, die alles, was schief läuft, immer auf andere abwälzen.
Als Troy den Schulstar Thommy Fraser angreift, um Jeff zu verteidigen, und dieser kurz darauf spurlos verschwindet, ist für Pineville klar, dass Troy ihn ermordet hat. Es beginnt genau das Spießrutenlaufen, vor dem Jeff sich so gefürchtet hat. Dann entspannt sich die Lage. Fraser hat mit Drogen gehandelt und ist deshalb abgehauen, oder doch nicht?
Jedenfalls kommt Jeff irgendwann, auch mit Hilfe eines klugen Lehrers, zu der Überzeugung, dass er für sich selbst verantwortlich ist und nicht zulassen darf, dass andere über sein Leben bestimmen. Er beginnt erneut zu interagieren, kann aber nicht verhindern, dass Troy den Tresor des Vaters seines Freundes ausräumt und der Vater dabei einen Herztod erleidet.
Je länger die Handlung andauert, umso stärker zieht sie die Leserinnen und Leser in ihren Bann. Man stellt sich die Frage, wer hat Recht? Jeff oder sein Vater? Ist Troy wirklich böse oder sagt er gelegentlich doch die Wahrheit?
David Klass gibt keine klaren Antworten, er wirft viele Fragen auf. Auch, indem er sie im Unterricht an Jeffs Schule thematisieren lässt oder sie am Beispiel von Junior und Charlie in Spiel bringt, denen ein dummer Streich die Zukunft verscherzt.
Aber gerade aus diesem Grund ist dieses Buch eine in Erinnerung bleibende Lektüre, die möglichst viele Leserinnen und Leser finden sollte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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