Wenn du einen Wal sehen willst

Autor*in
ISBN
978-3-7373-5118-8
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Stead, Erin E.
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mit der Touristenattraktion ""Wale schauen"" hat das Buch aber auch gar nichts zu tun. Im Gegenteil wird hier der Langsamkeit das Wort geredet, der Ruhe, der Stille, dem Schritt-für-Schritt. Dass am Ende der Wal tatsächlich da ist, sogar auftaucht, wird kaum wahrgenommen und ist auch gar nicht so wichtig. Ein philosophisches Buch bereits für die Klein(st)en.

Beurteilungstext

Der ruhige Text lebt den scheinbar absurden Titel aus und ist sehr sorgfältig ins Deutsche übersetzt. Julie Fogliano spricht den Leser / Betrachter an. Sie gibt keinen Hinweis auf Geschlecht und Alter, es könnte jedes sein. Die Illustratorin gibt uns einen Körper und ein Gesicht. Der rothaarige Junge hat an seiner Seite einen großen, gemütlich erscheinenden Hund mit großen Flecken in der gleichen Farbe des Haares sowie einen kleinen Vogel.
Wie der zunächst sehr kurze Text, so reduziert sind auch die Bilder. Der Junge sitzt uns abgewandt auf einem hohen Hocker und schaut auf eine weiße Fläche, die sich auf der nächsten Seite als Fenster entwickelt, denn ""wenn du einen Wal sehen willst, brauchst du ein Fenster"", ""ein Meer"" (das Fenster ist gefüllt mit dem Blick auf ein Meer mit linearem Horizont, auf dem ein Boot nach rechts aus dem Bild heraus segelt) ""und Zeit"" ... Da öffnet sich der Raum, das Fenster ist verschwunden, wie ein langes Traumbild sehen wir das grüne breite Band des Meeres mit zwei schwarzen Bojen, im Hintergrund eine Landzunge in Form eines Wals, die auf ihrem Kopf einen weiß-grün-geringelten Leuchtturm balanciert. Im Vordergrund hat sich zum Jungen auf dem Hocker und dem Hund der kleine Vogel gesellt. Alle drei werden wir auf der Suche nach dem Wal begleiten - falls (oder: wenn) wir einmal einen Wal sehen wollen.

Der fast philosophische Text ergänzt sich also hervorragend in den Bildern, die wiederum deutliche Eigenständigkeiten aufweisen und in die nicht selten humorvolle Zusätze eingefügt sind.
Der leicht abgewandelte Titel kann sehr gut als Aufforderung gelten, sich nicht immer so zu hetzen oder Eile den Vorzug vor Langeweile zu geben: ""Schau doch einmal, ob du einen Wal siehst!"" Da muss man einfach ruhiger werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010