Wenn der Geisterhund heult
- Autor*in
- Brezina, Thomas
- ISBN
- 978-3-473-47089-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Birck, Jan
- Seitenanzahl
- 188
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Knickerbocker-Bande, Poppi, Dominik,Axel und Lilo, übernachten samt Lilos Vater in einer bewirtschafteten Berghütte oberhalb eines Bergdorfs in den Alpen. Das Heulen und die Angriffe eines Geisterhunds, der zum ersten Mal vor sechzig Jahren auftauchte, sorgen für Unruhe. Als auch noch Menschen entführt werden, macht sich die Bande an die Aufklärung der Vorfälle.
Beurteilungstext
Dieser 61. Band aus der Knickerbocker-Reihe des berühmten und unter Fünftklässlern sehr beliebten Autors ist spannend. Das ist aber auch der einzige Vorzug. Die Handlung ist so krampfhaft konstruiert, dass sich die Vermutung aufdrängt, Brezina habe sich leer geschrieben. Auf die klischeehafte Sprache mit ihren abgenutzten Vergleichen und auf die Flachheit der Charaktere sei hier nur am Rande hingewiesen.
Eine verrückte Wissenschaftlerin, die im Tophotel im Bergdorf Quartier genommen hat, während gleichzeitig ein Kongress der intelligentesten Menschen der Welt stattfindet, legt es darauf an, solche Individuen in das verwunschene Bergschloss ihres Vorfahren entführen zu lassen. Sie will den Inhalt eines der Gehirne in ein anderes kopieren. Bei diesem Unterfangen wird sie unterstützt vom Sicherheitschef des Hotels (den die Geldgier treibt) und von einem Koch des Hotels (der nach einem Griff in die Kasse vom Sicherheitschef erpresst wird). Der Koch spielt den Geisterhund. Er kommuniziert mit seinem Auftraggeber mittels eines fürchterlichen Heulens, das aber meist nur die Knickerbocker hören können (nicht jedoch Lilos Vater), über weite Strecken und erfährt so, wen er entführen und wo er sein Opfer hinbringen soll. Es ist dramaturgisch wichtig, bleibt aber inhaltlich unerfindlich, wieso die Knickerbocker-Bande in ihrer Berghütte in dieses Treiben gerät.
Schlussendlich aufgeklärt wird der Fall keineswegs durchs Ermitteln der Jugendlichen, sondern nach Seiten füllenden, aktionsreichen Bemühungen des Quartetts gesteht der Koch - ohne Not - plötzlich alles. Nun müssen nur noch Entführte rechtzeitig befreit werden. Der Gipfel des Unfugs ist ein Happyend: Die alte, dicke Hüttenwirtin darf den riesenhaften, aggressiven Sohn des einstmaligen Erfinders des Geisterhunds in die Arme schließen. Im Festsaal des Hotels wird die Knickerbocker-Bande geehrt, will aber eigentlich eher das leckere Büffet abräumen.
Fazit: So bringt man Kinder nicht zur Literatur, auch wenn der Leser immer wissen will, wie es ausgeht. Vielmehr vermittelt man ihnen die Erfahrung, dass man mit Lesen seine Zeit völlig sinnlos vertun kann. Der Autor nimmt seine Fans nicht (mehr?) ernst.