Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt

Autor*in
Elson, Jane
ISBN
978-3-570-15876-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Voller Sehnsucht nach ihrer Mutter Cloe weilt die 10-jährige Grace “bloß wegen eines Knotens unter Mums Arm” auf der Farm ihres griesgrämigen Granddad, den sie bisher gar nicht kennt. Als Stadtkind wird sie an der Landschule gemobbt. Ihren Kummer kennt nur ihr Tagebuch und ihre einzige neue Freundin Magan. Während einer Schulfahrt ins Eisenbahnmuseum nach York reißen beide Mädchen aus. Die abenteuerliche Flucht endet auf der Krebsstation eines Londoner Krankenhauses...

Beurteilungstext

Dieses erste Kinderbuch von Jane Elson basiert auf Erinnerungen, denn als 8-jährige wurde auch sie wegen einer Erkrankung ihrer Mutter auf die Farm ihres Großvaters nach Yorkshire geschickt. Gewidmet ist der Roman ihrer tapferen Mutter und allen “Graces und Chloes dieser Welt”. In der deutschen Übersetzung wurde der für Kinder verständlichere englische Originaltitel “A Room Full of Chocolate” verändert und verschlüsselt, vielleicht in Anlehnung an an V.E. Wollffs Jugendbuch “Wenn dir das Leben eine Zitrone schenkt, mach Limonade draus”. Die Buchgestaltung spricht besonders Mädchen an. Auf dem schokoladenbraun grundierten, farblich kolorierten Titelfoto posieren zwei ausgelassene Mädchen tanzend einander zugewandt um ein kleines Schwein. Auf dem rückseitigen Buchdeckel lautet der Kommentar zu dieser Episode :“... Doch dann lernt Grace Megan kennnen, die wohnt in dem Haus mit der blauen Tür, besitzt ein zahmes Ferkel, hat die tollsten Ideen und geht von da an mit Grace durch dick und dünn.”
Kinder fokussieren sich besonders auf die vielen originellen, turbulenten Szenen, die das Schweinchen als ständiger Begleiter der beiden Mädchen auslöst - angeleint und frei laufend , in Haus und Hof, während der Schulfahrt im Bus, im Eisenbahnmuseum. Schließlich begibt sich sogar die Londoner Polizei auf die Suche nach zwei Mädchen mit einem Schwein und findet diese auf Mums Krankenstation, wo sie unter großem Gelächter der kahlköpfigen Patientinnen und des medizinischen Personals das quickende, ausgerissene Schwein einfangen und die von Ostern aufgesparte Schokolade an alle verteilen.
Grace als Ich - Erzählerin ermöglicht durch ihre lebensnahe Sicht- und Sprechweise eine gute Einfühlung in die Buchfiguren, regt so zum Vergleich mit eigenen Erfahrungen an. Die Erzählung wird zum spannenden Krimi, als hilfsbereite Londoner Schuljungen die beiden “Landeier” auf der Rückfahrt vom Schulmuseum heimlich in ihren Bus schmuggeln.
Zwischendurch lässt Grace den Leser in ihr handschriftlich verfasstes “Blaues Spezialbuch für Gedanken, Träume, Geschichten linsen und ganz geheime Kapitel lesen.” Diese zusätzliche Erzählperspektive vermittelt innere Konflikte des Mädchens und hilft, die vielen Nebenhandlungen mit einem überbordeten Figurenensemble zu verknüpfen. Vor-und Rückblenden z.B. berühren die Familiengeschichte . Man erfährt u.a., warum der Großvater aus Standesdünkel die Freundschaft zwischen Cloe und Allie, den Müttern der beiden Mädchen, strikt unterbunden hat. Im letzten Tagebucheintrag hat sich alles zum Guten gewendet, obwohl Graces Vater wegen einer anderen Frau die Familie verlassen hat. Sie lebt mit ihrer Mutter jetzt auf der Farm des Großvaters in enger Freundschaft mit Magan und Allie... Und Grace “ist klar geworden, dass Familie nicht immer die Leute sind, bei denen man geboren wird, sondern die Menschen und Schweine, die man auf seinem Weg trifft.”
Es ist trotz seiner Problemfülle ein unterhaltsames Kinderbuch, das generationsübergreifend auch Erwachsene zum Nachdenken anregt.









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Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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