Wenn Anna Angst hat

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7026-5737-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jung, Barbara
Seitenanzahl
32
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Mutmachbuch, sich den eigenen Ängsten mit viel Fantasie und gedanklicher Kraft entgegenzustellen und so die Ängste zu bannen. Poetisch und witzig werden fünfzehn kindliche Helden erschaffen, die Anna beschützen können und ihr helfen, zufrieden einzuschlafen.

Beurteilungstext

Wenn Anna, das Kind, Angst hat, dann ruft sie ihre Freunde, die auf der Stelle kommen und sie beschützen. Sie hat jede Menge sehr nützlicher Freunde: den riesigen Riesen, der niemals schläft, die 33 Ritter, die in Nussschalen wohnen, den grünen Drehdrachen, der alle schwindlig drehen kann, die fliegende Feder, die alle in die Flucht kitzelt, den Gespenstermaler, der die weißen Gespenster bunt anmalt, die Glückskatze, die alle zufrieden schnurrt oder den Schmuselöwen, der alle in den Schlaf gähnen kann.

Die herbeigerufenen Freunde sind magische Wesen, den Märchen entnommen oder den Vorstellungsbildern, die Anna in ihrem Kopf hat. Wenn sie will, kann sie ihre selbst erschaffenen Wesen herbeizitieren und sich von ihnen beschützen lassen. Dann kann Anna nichts mehr passieren. Dann ist sie stark und muss keine Angst mehr haben. Sie vertreibt sich die Angst, indem sie schließlich sich selbst herbeiruft und gegen die Angst stellt. Wer gewinnt hier, die Angst oder Anna? Anna gewinnt.

Das Bilderbuch mit den fünfzehn Sätzen gegen die aufkommende Angst, die alle Kinder so gut kennen, ist ein gelungenes Mutmachbuch. Es ermutigt, sich der eigenen Vorstellungskräfte, der eigenen Fantasie zu vergewissern und sie resolut einzusetzen, wenn Gefahr droht. Dunkelheit, Nacht, Alleinsein sind solche Situationen, in denen Kinder Angst bekommen und die man - ein uralter magischer Vorgang - bannen kann, wenn man sich ihnen entschlossen entgegenstellt. Der Verbündete in diesem Kampf ist die eigene Fantasie, die gedankliche Kraft, das Unheimliche und Bedrohliche wegzudenken bzw. ihm ein Gegenüber zu erschaffen, dass seine Bosheiten in Schach halten kann.

Kindliche Ängste und die Möglichkeiten, sie zu besiegen, wurden und werden in der Kinderliteratur zu Recht immer wieder thematisiert. Heinz Janisch, von dem es jede Menge gelungener, fantasievoller und wunderbar poetischer Bilderbücher gibt, weiß mit dem kindlichen Blick und den kindlichen Bildern umzugehen und nutzt sie fünfzehn Mal für das Wenn-Dann-Spiel. Das liest sich vergnüglich und nachdenklich zugleich. Eine große Freude sind auch die Bilder von Barbara Jung, die das Thema mit starkfarbigen, großformatigen, auf das Wesentliche reduzierten und oft überzeichneten Figuren und Gegenständen veranschaulicht.
In den Bildern steckt eine große Kraft und viel Bewegung, sie begleiten den Text nicht nur, sondern erweitern das fantastische Spiel um reizvolle Details und Momente, die nach und nach entdeckt werden können.
Dieses Bilderbuch bietet viel Raum für ein Gespräch zwischen Erwachsenen und kindlichen Lesern über die eigenen Erfahrungen im Umgang mit der Angst.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von emk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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